SPD Ortsverein Oppenau
 
Inhalt:    
 Begrüssung    
 Vorstand    
 Gemeinderäte    
 Aktuelles
    Umgehung
    Hallenbau
    Initiativen
    Stadtmarketing  
NEU!
 Bilder    
 Interessante Links    
Archiv:    
 Kommunalwahl 1999    
 Zeitungsartikel 1999    
 Rückblick 2000    
 Zeitungsartikel 2000    
 Zeitungsartikel 2001    
 Zeitungsartikel 2002    
 Bürgermeisterwahl 2002    
----------------    
 Forum   NEU!
 Gästebuch    
 Routing nach Oppenau    
 Adressänderung    
I
N
H
A
L
T


Zeitungsartikel des Jahres 2000:

ARZ 22.12.99: Gemeinderat: Abrissbirne fällt auf Bruder-Kneipe
ARZ 29.12.99: Hilferuf an, Ministerin Staiblin
ARZ 26.1.00: Gemeinderat: »Lothar« bläst auch Oppenaus Haushalt um
ARZ 26.1.00: Gemeinderat: »Oppenau ist eine Stadt mit vielen Defiziten«
ARZ 1.2.00: Gemeinderat: Oppenau auf Bettel-Tour
ARZ 1.2.00: Ortschaftsrat: Dächer von Schule und Feuerwehr sollen Strom liefern
ARZ 4.2.00: Die kleine Umgehung macht Oppenau große Probleme
ARZ 4.2.00: Weisheit verspricht zehn Millionen für Orkanopfer
ARZ 1.3.00: Energiesparen mit KEA noch billiger als gedacht
ARZ 30.3.00: Gemeinderat: Neuer Belag für die Hauptstraße in Sicht
ARZ 1.4.00: Stuttgart: Noch mehr Geld für »Lothar«-Opfer
ARZ 5.5.00: Arbeitskreis: Standort Schule für die Halle?
ARZ 24.5.00: Freizeitheim öffnen für Selbstversorger
ARZ 24.5.00: Gemeinderat: Preis für Entsäuerungsanlage hinterlässt bitteren Beigeschmack
ARZ 25.5.00: Schule: Die Erziehung wird immer wichtiger
ARZ 25.5.00: Landtagskandidat: SPD setzt auf die Jugend
ARZ 26.5.00: Gerdi hat kein Geld für Härtefälle
ARZ 31.5.00: Mitgliederversammlung: Zwei Themen bewegten die Gemüter
ARZ 28.6.00: Gemeinderat: Sturmholz als Touristenattraktion
ARZ 28.6.00: Gemeinderat: Oppenauer Räte über Alibi-Anhörung erbost
ARZ 18.7.00: SPD-Vorstand: SPD Oppenau diskutierte über Kandidaten-Urwahl
ARZ 26.7.00: Gemeinderat: Schule erhält Raum für Datentechnlk
ARZ 26.7.00: Gemeinderat: Sparkurs und Kopfzerbrechen
ARZ 16.8.00: Bundespolitik: Mehr Geld für Straßen
Land dennoch enttäuscht
ARZ 16.8.00: Bundespolitik: Oppenau kriegt Geld für kleine Ortsumgehung
ARZ 17.8.00: Ruder: »Bitte helfen Sie der Stadt Oppenau«
ARZ 18.8.00: Schröder: »Bitte helfen Sie der Stadt Oppenau«
ARZ 18.8.00: Die Umgehung kommt - vielleicht
ARZ 18.8.00: Umfrage: Oppenauer sind das Tauziehen jetzt leid
ARZ 20.9.00: Gemeinderat: Oppenau kriegt Halle aus Holz
ARZ 21.9.00: Gemeinderat: Bauhof Oppenau bekommt neuen Benzinabscheider
ARZ 12.10.00: Ortsverein: SPD-Ortsvereine wollen Wiedervereinigung
ARZ 13.10.00: Stadtmarketing: Jetzt ist das Engagement der Oppenauer gefragt
ARZ 17.10.00: Nicolette Kressl: »Die Ökosteuer wurde emotional hochgeschraubt«
ARZ 18.10.00: Gemeinderat: Oppenau, behält sein Grundbuchamt
ARZ 18.10.00: Gemeinderat: Jugendreferent Héctor Sala stellte dem Gemeinderat sein Konzept
ARZ 31.10.00: Halle: Oppenau,will Fördergeld für Halle
ARZ 3.11.00: Spatenstich: Brücke nach Ramsbach kommt noch dieses Jahr
ARZ 22.11.00: Gemeinderat: Plätzrücken bei Gewerbeflächen
ARZ 22.11.00: Gemeinderat: Wohngebiet »Galgenmatten« geht in die Planungsphase
ARZ 22.11.00: Gemeinderat: Sparen macht Wasser teurer
ARZ 22.11.00: Gemeinderat: Brückenschlag: Olbrünnelebrücke
ARZ 22.11.00: Gemeinderat: Stadt bleibt Ortenauer Tarifgemelnschaft treu
ARZ 24.11.00: Gemeinderat: Reihengräber kosten künftig weniger
ARZ 2.12.00: Lothar: Land hilft Oppenau mit 250.000 Mark
ARZ 12.12.00: Umgehung: Umfahrung in Oppenau wird ab 2001 gebaut
ARZ 20.12.00: Gemeinderat: Investitionen verfünffacht
ARZ 20.12.00: Gemeinderat: Stellungnahme der Fraktionen
ARZ 20.12.00: Gemeinderat: Seit 20 Jahren »nur eine Frage zum besserenVerständnis...«
ARZ 21.12.00: Gemeinderat: Euro senkt Kurtaxe um zwei Pfennig
ARZ 23.12.00: Gemeinderat: Oppenau senkt die Abwasserpreise
















































































































Zitiert:

Christian Huber
»Ein Gemeinde wie Oppenau müsste versuchen, Rundholz weiter zu Schnittholz zu veredeln. Der Lösung eines der drängendsten Probleme dass wir in Oppenau keine eigene Gemeindehalle besitzen, ließe sich mit diesem Mehrerlös sicherlich näher kommen. Mit der ortsansässigen Sägeindustrie ließe sich diesbezüglich sicherlich reden.«

Christian Huber (Schochlesäge) in einem ARZ-Interview mit Tim Roth


ARZ 22.12.99

Abrissbirne fällt auf Bruder-Kneipe

Das Gasthaus »Bruder« wird wegen seiner maroden Bausubstanz abgerissen. Zwei Gemeinderäte sprachen sich gegen den Beschluss aus. Bevor ein Bauantrag gestellt wird, stellt die Firma Feger Alternativmodelle vor, die sich in der Höhe am bisherigen Gebäude orientieren sollen.

Oppenau (rüd). Bürgermeister Thomas Grieser konnte sich gut vorstellen, dass das neue Gebäude die beiden Flügel der Wohnanlage besserverbinden könne, auch wenn es sich nicht an der bisherigen Architektur orientiere.

Karl Otto Roth brachte den Begriff der »Salamitaktik« ins Spiel. Für ihn sei es schwer vorstellbar, dass die Fachleute die schlechte Bausubstanz nicht früher bemerkt hätten. Jetzt werde Schritt für Schritt das Einverständnis des Rats eingeholt. »Wir stimmen für den.Abriss und wissen nicht, wie's hinterher aussieht.«

Werner Decker (CDU) konnte, einiges an der Argumentation Roths gut nachvollziehen. Für die Einwohner sei das Gebäude ortsbildprägend. Ungut fand er, dass man kurz vor der Sitzung mit dem Aushöhlen des Gebäudes begonnen habe.

Hier mischte sich Grieser ein. Er wolle nicht im Verdacht stehen, den Bauherrn zu verteidigen. Das Auskernen des Gebäudes sei aber durch Gemeinderatsbeschluss abgedeckt. Zudem seien viele Bürger der Meinung, dass man auch andere gute Baulösungen finden könne. Willi Keller (SPD) wollte den Bogen weiter spannen. Das Aussehen der Poststraße verändere sich unheimlich schnell, ohne das ein Gesamtkonzept vorliege. Dies müsse ins Blickfeld gerückt werden.

Alternativen vorstellen

»Wir haben erst Anfang Dezember entschieden, das Gebäude abzubrechen«, begründete Albert Wiegert, Kaufmännischer Leiter bei Feger die kurzfristige Vorlage. Gemeinsam mit dem Architekten denke man zur Zeit noch über verschiedenen Alternativen nach. Zeitlicher Druck sei entstanden, da ein Fehlen der Abbruchgenehnugung das Fortschreiten der Maßnahme behindere. Bei zwei Gegenstimmen stimmte der Gemeinderat schließlich dem Abbruch zu. Das Gremium will aber über die verschiedenen Alternativen informiert werden, bevor ein Bauantrag gestellt wird.


KnopfTOP


ARZ 29.12.99

Hilferuf an, Ministerin Staiblin
Bürgermeister Grieser: Existenz, landwirtschaftlicher Betriebe bedroht

Oppenau (red). Es ist ein Hilferuf. Oppenaus Bürgermeister Thomas Grieser hat sich schriftlich an Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin gewandt. Staatssekretär Willi Stächele und den Abgeordneten Robert Ruder bittet er dringend um Unterstützung.

Grieser zieht eine kurze schriftliche Schadensbilanz. Im Forstamtsbezirk Bad Peterstal-Griesbach seien rund 420000 Festmeter Sturmholz angefallen. Ein Anteil von 107000 Festmetern betreffe den Stadtwald Oppenau. Das entspreche einer kompletten Forsteinrichtungswerk von zehn Jahren. Darüber hinaus seien rund 160000 Festmeter Sturmholz im Privatwald angefallen. 'Griesers Folgerung: Die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe sei bedroht, es sei sogar davon auszugehen, dass einige Höfe diese Krise nicht überstünden.

Orkane und Hochwasser

Danach verweist er auf die besondere Situation der Stadt und der landwirtschaftlichen Anwesen. 1990 sei man von den Orkanen »Vivian« und »Wiebke« stark betroffen gewesen. 1995 und 1997 folgte die Hochwasserkatastrophe mit immensen Sachschäden. Hinzu komme laut Grieser auch, dass die Stadt aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation ohnehin zu den finanzschwachen Gemeinden des Landes gehöre und Kommune ebenso wie die Privatwaldbesitzer dringend auf staatliche Unterstützung angewiesen sein werde.

Griesers Schreiben an die Ministerin endet: »Ich bitte Sie daher, auch im Namen unserer vielen landwirtschaftlichen Privatwaldbesitzer darum. schnellstmögliche staatliche Hilfestellung zu leisten und auch dafür zu sorgen, dass vorgesehene Hilfsprogramme zeitnah umgesetzt, werden, insbesondere die Privatwaldbesitzer sind auf diese Hilfen dringend angewiesen.«


KnopfTOP


ARZ 26.1.00

»Lothar« bläst auch Oppenaus Haushalt um
Was der Gemeinderat am Montag verabschiedete, ist großteils Makulatur

Zwar hat der Gemeinderat von Oppenau jetzt den Haushalt 2000 verabschiedet - was aber davon übrig bleibt, steht in den Sternen. Orkan »Lothar« hat auch in die Stadtkasse tiefe Schneisen gerissen. Die Gemeinde will jetzt buchstäblich um Hilfe rufen.

VON INGO GÜNTHER

Oppenau. Die gute Nachricht brachte Martin Kurz, Leiter des Forstamtsbezirks, zuerst: »Die geplanten Aussichtspunkte entlang des Westwegs gibt es dank 'Lothar' schon.«

Der Rest aus Kurz' Vortrag vor dem Oppenauer Gemeinderat war weniger erfreulich. Die kalkulierten Einnahmen aus dem Gemeindewald von rund 300.000 Mark werden sich voraussichtlich nicht realisieren lassen. Kurz hofft, dass am Ende wenigstens »eine schwarze Null« herauskommt. Sicher ist selbst das nicht. Kurz warnt: »Wenn der Holzpreis weiter sinkt, können es auch 150 000 bis 200 000 Mark minus werden.«

Herber Einbruch

Nicht die einzige Hiobsbotschaft für Oppenau: Auch die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden wahrscheinlich viel niedriger sein als erwartet. Bürgermeister Thomas Grieser rechnet mittlerweile mit einer halben Million Mark weniger als geplant.

Bürgermeister Grieser Kein Geld In der Kasse: Bürgermeister Grieser. Foto: Archiv

Ein herber Einbruch - denn die für das Jahr 2000 kalkulierten zwei Millionen Mark waren ohnehin schon deutlich niedriger angesetzt als in den Jahren zuvor.

Noch im November sahen die Gemeinderäte aller Fraktionen Anlass zu verhaltenem Optimismus. Immerhin waren in dem jetzt verabschiedeten Sparhaushalt durch erhebliche Anstrengungen 360.000 Mark vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt überwiesen worden, um den Schuldenstand der Gemeinde zu reduzieren. Vor allem bei den freiwilligen Leistungen hatte Oppenau kräftig den Rotstift angesetzt.

Von Optimismus ist nun keine Rede mehr. Die ausbleibenden Erträge aus dem Stadtwald, die Mindereinnahmen aus der Gewerbesteuer und die zusätzlichen Kosten, die »Lothar« verursacht hat, wie etwa Straßenschäden, summieren sich auf eine runde Million Mark.

Konsequenz: Jede geplante Investition im laufenden Jahr muss noch einmal auf den Prüfstand. Neue Straßenbeleuchtung, die Quellwasserentsäuerung in Maisach, die Befestigung des Wagner-Maier-Parkplatzes, bei jedem Vorhaben müssen die Räte noch einmal gesondert nachrechnen, ob es finanziell machbar ist.

Computer kommt

Ausgenommen davon ist bisher nur die Computer-Ausstattung für die Grund- und Hauptschule - diese 50.000 Mark will die Gemeinde auf jeden Fall bereitstellen. Gute Chancen auf Realisierung hat auch die neue Kanalisation in der Bahnhofsstraße - vorausgesetzt, das Land schießt 35 Prozent Förderung zu.

Bürgermeister Thomas Grieser kündigte an, es werde einen Nachtragshaushalt geben - er soll in einem Zug mit dem Haushalt 2001 verabschiedet werden. Von 2002/2003 an waren ohnehin Doppelhaushalte geplant.

Mit der neuen Haushaltssatzung haben die Gemeinderäte beschlossen, eine Resolution an Landkreis, Ministerien und Regierungspräsidium, zu richten und wegen der finanziellen Misere um Unterstützung zu bitten. Insbesondere Oppenaus besondere Probleme als großflächige Gemeinde sollen herausgestellt werden. Denn auch andere Städte würden jetzt um Hilfe betteln, vermutet Willi Keller (SPD): »Das gibt noch ein Hauen und Stechen.«


KnopfTOP


ARZ 26.1.00

»Oppenau ist eine Stadt mit vielen Defiziten«
Die Ratsfraktionen nahmen zum Haushalt 2000 Stellung

Werner Decker

Werner Decker wirbt für Zurückhaltung bei geplanten Investitionen.

Für die CDU sagte Werner Decker: »Als ein, positiver Schwerpunkt ist der Einstieg in ein Stadtmarketingkonzept zu bewerten, für den erste Mittel im Verwaltungshaushalt eingestellt sind. Hier wird es primäre Aufgabe sein, die Motivation in der Bevölkerung zu wecken, um sich an dieser gemeinsamen Aufgabe zu beteiligen.

Für uns ist erforderlich, die Maßnahmen des Vermögenshaushaltes äußerst zurückhaltend zu behandeln, das heißt abzuwarten, bis man in der Aufärbeitung der Sturmschäden und ihrer Finanzierung konkrete Aussagen machen kann.«

Willi Erdrich

Willi Erdrich fordert die konsequente Ansiedlung von neuen Betrieben.

Willi Erdrich kommentierte für die SPD: »Oppenau ist eine Stadt mit vielen Defiziten. Wenn wir nicht versuchen, Klein- und Mittelbetriebe ins Land zu holen, werden wir in den nächsten Jahren noch größere Einbrüche erleben.

Wir haben mit Genugtuung festgestellt, dass unser Vorschlag, mit Stadtmarketing 0ppenau fit für die Zukunft zu machen, von allen Fraktionen und von der Verwaltungsspitze unterstützt wird.

Es wird Jahrzehnte dauern, bis sich Oppenau von dem Orkan 'Lothar' erholt hat. Jetzt ist Solidarität geftagt, vor allem mit den Privatwaldbesitzern. Am Wald, an dem sich in Oppenau immer die Geister geschieden haben, muss sich jetzt beweisen, dass die Gemeinde zusammensteht.«

Hermann Treyer

Hermann Treier setzt auf höhere Steuerzuweisungen von Bund und Land.

Hermann Treier von der UWO führte aus: »Der sich für, das Jahr 2000 abzeichnende Trend für eine kleine Verbesserung der Ertragskraft unserer Gemeinde wird schon wieder durch die fInanziellen Auswirkungen der Orkanschäden negativ beeinträchtigt. Den einzigen Lichtblick bilden in den nächsten Jahren die höheren Steuerzuweisungen von Bund und Land, die unsere Haus. haltslage stabilisieren helfen.«


KnopfTOP


ARZ 1.2.00

Oppenau auf Bettel-Tour
Orkanschäden: Gemeinderat fordert Bund, Land und EU zu Sofort-Hilfe auf

Per Rundschreiben appelliert der Gemeinderat Oppenau an die Entscheidungsträger bei Land und Bund, endlich sinnvolle Hilfe bei der Überwindung der Orkanfolgen zu leisten.

VON OLIVER KOTHMANN

Oppenau. Eine Stadt rückt zusammen. Orkan »Lothar« macht den Oppenauer Gemeinderat zur verschworenen Gemeinschaft: Die von Bund und Ländern geleistete Hilfe zur Überwindung der Orkanfolgen, da sind sich die Lokalpolitiker alle einig, ist bei weitem nicht ausreichend.

Deshalb verabschiedeten die Räte eine »Resolution zu den Auswirkungen des Orkans »Lothar«. Adressaten unter anderen: Ministerpräsident Erwin Teufel, Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke und Baden-Württembergs Ministerin für den ländlichen Raum, Gerdi Staiblin. In der Resolution wird unmissverständlich die Intensivierung der finanziellen Unterstützung der Privatwaldbesitzer, aber auch der Kommunen gefordert. Am Schluss des Schreibens heißt es: »Eigentum verpflichtet - dieser Satz wurde in der Vergangenheit, wenn es um die Pflege unserer Landschaft ging, oft genug eingefordert. Nun ist die Gegenleistung fällig, denn die betroffenen Land- und Forstwirte sowie die Gemeinden werden ohne Hilfe nicht in der Lage sein, dauerhafte Schäden an unserer Landschaft zu vermeiden und die finanziellen Einbußen zu verkraften.«

Unterzeichnet ist die gemeinschaftliche Forderung von Bürgermeister Thomas Grieser. Der ist besonders vom Bund schwer enttäuscht: »Von da kam bisher noch nicht die leiseste Reaktion, geschweige denn finanzielle Unterstützung.«

Auch vom Land Baden-Württemberg, das ja für 100 Millionen Mark zinsverbilligte Kredite zur Verfügung stellte, fordert Grieser weiteres Engagement, »Ich will ja nicht undankbar erscheinen, aber wenn man diese Summe umlegt, ist das für den einzelnen Privatwaldbesitzer doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.«

In der Resolution weisen die Gemeinderäte auch darauf hinklar, dass »..,.die Gewährung von zinslosen Darlehen - nicht der richtige Weg ist, denn auch zinslose Darlehen, müssen zurückbezahlt werden.«

Zweiter Versuch

Noch schlechter als die Privatwaldbesitzer ist im Moment nur die Stadt selbst dran: Für die Kommunen gab es bisher weder von Land noch Bund einen roten Heller. Für den ohnehin chronisch klammen Oppenauer Stadtkämmerer eine echte Katastrophe.

Grieser: »Wir fühlen uns allein gelassen und hoffen, mit dem Schreiben etwas bewirken zu können.« Mehr Erfolg als beim letzten Versuch wäre Grieser zu wünschen. Zwei Tage nach dem Orkan bat er schon einmal die zuständigen Ministerien schriftlich um Hilfe.

Die Reaktion damals: gleich null.


KnopfTOP


ARZ 1.2.00

Dächer von Schule und Feuerwehr sollen Strom liefern
Gesellschaft in Ramsbach will Energie aus der Sonne direkt ins Elektrizitätsnetz einleiten / Ortschaft stellt die Dächer unentgeltlich zur Verfügung

Die Süddächer von Schule und Feuerwehrhaus in Oppenau-Ramsbach sollen mit Solarzellen Strom produzieren, Der Ortschaftsrat unterstützt das Projekt zweier Ramsbacher.

VON HORST HOFERER

Oppenau. Ortsvorsteher Ludwig Mayer fasste das Ergebnis der Erörterung so zusammen: »Der Ortschaftsrat steht dem Antrag zur Bereitstellung der südlichen Dachflächen von Schule und Feuerwehrhaus zur Nutzung einer Photoanlage sehr positiv gegenüber und unterstützt die Antragsteller nachdrücklich. Nach der rechtliehen Abklärung durch die Stadt Oppenau ist ein entsprechender Vertrag dem Ortschaftsrat zur Entscheidung vorzulegen.«

Diesem Tagesordnungspunkt lag ein Schreiben von Ratsmitglied Martin Treyer und Herbert Huber, ein Fachmann auf dem Gebiet alternativer Energiegewinnung, zugrunde. Sie beantragten, die Süddächer von Schule und Feuerwehrhaus zur Einrichtung einer Photovoltaikanlage zur Verfügung zu bekommen. »Wir möchten die Anlage mit umweltbewussten Leuten realisieren«, erklärten die beiden Antragsteller. Klimaschutz sei eine der größten politischen Herausforderungen, betonten sie.

Extremwetter wie der Orkan »Lothar«, Hitzewellen, Hurrikans oder Überflutungen seien zwar nicht eindeutig auf einen Klimawandel zurückzuführen, aber ließen ahnen, welche Auswirkungen es haben könnte wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um das ökologische Gleichgewicht zu halten.

Bund und viele Kommunen förderten deshalb die regenerativen Energien, führten Treyer und Huber aus. Der Gemeinde entstünden keine Kosten.

Für die öffentlichen Gebäude sprächen mehrere Gründe: Das Interesse der Bürger würde geweckt, die Gemeindevertreter könnten als Vorbild wirken und die Lehrer der Schule pädagogisch im Sinne der Ökologie vermitteln, weil sie auf ein reales Beispiel der Stromerzeugung durch Sonnenenergie verweisen könnten. Außerdem stünden beide Häuser werbewirksam, in der Nähe der B 28.

Rentabel werde die Anlage durch die geänderte Einspeisungsvergütung, sagte Martin Treyer. Darum sei es sinnvoll, den Strom nicht selbst zu nutzen, sondern über einen Zähler dem Stromnetz zuzuführen. Durch die Sonnenenergie würden Spitzenwerte abgerundet.

Die beiden Betreiber wollen die Anlage selbst montieren und die Dachfläche möglichst ganz nutzen.

Auf den Dachziegeln wür. den große Platten befestigt, teilte Herbert Huber mit. Da die Anlage keine Mechanik habe, seien auch keine Reparaturen zu erwarten. Selbst »Lothar« habe an keiner bestehenden Anlage Schäden verursacht. Die Anlage soll mindestens 30 Jahre halten, um sich zu amortisieren.

Um das Projekt zu realisieren, wollen die Antragsteller, mit weiteren Kapitalgebern eine Gesellschaft gründen. Das soll möglichst schnell gehen. Die Initiatoren fürchten, die staatlichen Mittel könnten ausgeschöpft sein, wenn man zu spät reagiere.


KnopfTOP


ARZ 4.2.00

Die kleine Umgehung macht Oppenau große Probleme
MdB-Rehbock-Zureich will sich um finanzielte Unterstützung bemühen

Hoher Besuch im Oppenauer Rathaus: Bürgermeister Thomas Grieser begrüßte Karin Rehbock-Zureich, Bundestagsabgeordnete der SPD. Hauptthema der Unterredung: die geplante »kleine Umgehung« in Oppenau.

Oppenau (gk). Als weitere Gesprächspartner waren der SPD Vorsitzende Willi Keller, der das Treffen arrangiert hatte, die Fraktionssprecher von SPD und CDU, Willi Erdrich und Werner Decker, und Franz Huber vom Bauamt mit dabei.

Bürgermeister Grieser verwies auf die Dringlichkeit des Baubeginns der Straße, da eine Verzögerung die innerortliche Entwicklung der Stadt Oppenau hemme. Der in Aussicht gestellte Zeitrahmen ab 2002 sei für Oppenau zu spät.

Franz Huber vom Bauamt erklärte dem Gast anhand eines Stadtplans den Verlauf der vorgesehenen Umgehung. Mit dieser Maßnahme würde die Innenstadt erheblich entlastet. In der Poststraße und der Bahnhofsstraße stünden dringende Kanalisationsmaßnahmen an, die durch die Verzögerung des Straßenbaus nicht in Angriff genommen werden könnten. »Es wäre schließlich total unsinnig, die Straße innerhalb kurzer Zeit zweimal aufreißen zu müssen«, argumentierte er. Die Auswirkungen sind problematisch: Da die Kanalisation an ihrer Grenze angelangt ist, darf kein Bebauungsplan für ein neues Baugebiet erstellt werden.

Rehbock-Zureich zeigte großes Verständnis für die Belange der Gemeinde. Die Entscheidung, beide Maßnahmen miteinander verknüpfen zu wollen, sei vernünftig. Dass man in Berlin und Stuttgart den Handlungsbedarf für Oppenau erkannt habe, zeige sich darin, dass die »kleine Umgehung« als Projekt mit prioritärem Charakter eingestuft wurde. Gerade aber in Baden-Württemberg sei die Finanzierung besonders schwierig, weil viele Projekte begonnen wurden, ohne dass Anschlussfinanzierungen langfristig abgesichert wurden. Der Verkehrswegeplan sowie der Fünf-Jahres-Finanzplan wiesen eine starke finanzielle Unterdeckung aus. »Wir haben uns vorgenommen, diesen Haushalt zu sanieren«, so Rehbock-Zureich.

Grieser will Sondertopf

Thomas Grieser meinte: »Mir geht es nicht aus dem Kopf, dass sich kein Sondertopf finden lässt«. Mit weniger als fünf Millionen könnte die Umgehung finanziert werden. Auch Willi Keller und Werner Decker verwiesen auf die Notwendigkeit der »kleinen Umgehung«. Rehbock-Zureich versprach, sich bei den Ministerien für die Oppenauer Belange einzusetzen.

Zeitungsbild mit Rehbock-Zureich
Besichtigten die kleine Umgehung: Willi Keller, Franz Huber, Karin Rehbock-Zureich, Willi Erdrich, Thomas Grieser. Auch mit dabei, aber nicht auf dem Bild: Werner Decker.
Foto: Gisela Kaminski
KnopfTOP


ARZ 4.2.00

Weisheit verspricht zehn Millionen für Orkanopfer
SPD-Politiker will Geld in Berlin »abzwacken« / Kommunen gehen leer aus

Der »Polit-Tourismus« ins orkangeschädigte Renchtal geht unvermindert weiter: Gestern besuchte Matthias Weisheit, Agrarpolitischer Sprecher der SPD-Bundestaggsfraktion, den zerstörten Wald bei Ibach.Immerhin: Weisheit versprach Unterstützung durch den Bund in Höhe von mindestens zehn Millionen Mark.

VON OLIVER KOTHMANN

Oppenau. Die beste Nachricht vorweg: Die 100 Millionen Mark Soforthilfe die das Land Baden-Württemberg in Form zinsverbilligter Darlehen zusagte, wurden gestern offfiziell vom Landtag abgesegnet und stehen ab sofort zur Verfügung. Allerdings, und das verdarb Oppenaus Bürgermeister Grieser gestern mächtig die Laune, bekommen die Kommunen davon nichts ab. Und weitere Mittel, so wurde in Stuttgart beschlossen, wird das Land nicht zur Verfügung stellen. Bleibt's dabei, geht Oppenau ganz harten Zeiten entgegen, denn in der Haushaltskasse herrschte schließlich schon vor dem verhängnisvollen 26. Dezember 1999 Ebbe. Grieser: »Für uns ist das ein Schock. Wir hatten uns vom Land wirklich nochmal Hilfe versprochen.«

Langsame EU-Mühlen

Bleibt die Hoffnung auf die Bundesregierung oder auf die Europäische Union. Auch wenn die »Resolution« (geschlossene Forderung des Oppenauer Gemeinderates nach finanzieller Unterstützung durch Bund, Land oder EU), die vergangenen Freitag per Rundschreiben an die zuständigen Politiker in Berlin, Stuttgart und Straßburg erging, bisher noch keine Reaktionen hervorrief.

Die EU-Abgeordneten Elisabeth Jeggle und Karl von Wogau, die vor vierzehn Tagen die Schäden bei Ödsbach besichtigten, sprachen zwar von Möglichkeiten, durch EU-haushaltsinterne Umschichtungen Finanzmittel freizuschaufeln, doch mahlen die EU-Mühlen leider langsam. Dabei bräuchten die Geschädigten das Geld jetzt sofort, weil Personal- und Gerätekosten für die Aufarbeitung bei vielen Waldbesitzern mit mehreren hunderttausend Mark zu Buche schlägt.

Der seidene Faden, an den sich jetzt alle klammern, ist der Bund. Gestern empfing eine Ortenauer Delegation aus Ortsvorstehern, Bürgermeistern und Waldbauern den agrarpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Weisheit, auf dem Ibacher Christianshof von Franz Spinner. Doch als der Berliner Politiker schließlich (mit einstündiger Verspätung) am Tisch Platz nahm, hatte er nur wenig gute Nachrichten für seine Gastgeber: Der Bund sei nur dann für Katastrophenhilfe zuständig, wenn es sich um eine Kgtastrophe nationalen Ausmaßes handeln würde. Da »Lothar«nur in Baden-Württemberg gewütet habe, müsse das Land helfen. Doch dann ließ Weisheit durchblicken, dass er trotz der bestehenden Schwierigkeiten Möglichkeiten sehe, durch »haushaltsinterne Umschichtungen« Geld in Berlin locker zu machen. Weisheit: »Man kann da vielleicht irgendwo etwas abzwacken.«

Matthias Weisheit
Ortstermin Matthias Weisheit, Agrarpolitischer Sprecher der Bundes-SPD, besichtigte gestern die Orkanschäden im Christianhof-Wald bei lbach.
Foto: Oliver Kothmann

Zehn oder 99 Millionen?

Bei der Frage nach dem »wann« und »wieviel« ließ sich der Schwabe aber noch Spielraum. »Einen zweistelligen Millionenbetrag«, versprach er den Waldbesitzern in Baden-Württemberg. Ob zehn oder 99 Millionen - da wollte sich Weisheit nicht festlegen. Aber: »Zehn Millionen gibt es sicher.« Und wann? »Im Laufe des Jahres.«.


KnopfTOP


ARZ 1.3.00

Energiesparen mit KEA noch billiger als gedacht
Geringere Grundgebühr / Ab 32.000 Mark gezahlter Kostenerstattung an die Agentur wird esfür Oppenau preiswerter

Oppenau (ig). In den Beitrag in der ARZ über den Vertrag der Stadt Oppenau mit der Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) vom 25. Februar hat sich ein bedauerlicher Fehler eingeschlichen. Nicht wie dort angegeben 21.800 Mark, sondern nur ein Drittel, 6900 Mark, müsste die Gemeinde als Grundgebühr zahlen, damit die KEA öffentliche Gebäude, Anlagen und Beleuchtung in Oppenau auf Sparpotentiale bei Wasser, Strom und Wärme untersucht.

Die KEA rechnet für die Untersuchung mit Kosten von etwa 32.000 Mark. Daher würden neben der Grundgebühr in den ersten drei Jahren des Vertrages zusätzlich 60 Prozent der gesparten Energiekosten in die Kasse der KEA fließen - es sei denn, die Kostengrenze von 32.000 Mark wird vorher erreicht. Dann reduziert sich der Beitrag auf nur noch 30 Prozent. Bei zehn Prozent Einsparungen betrüge der Effekt für Oppenau im ersten Jahr etwa 2600 Mark (23.800 Mark eingesparte Energie- und Wasserkosten minus 6900 Mark Grundgebühr minus 60 Prozent Ersparnis). im dritten Jahr ginge der Löwenanteil des Spareffekts in die Oppenauer Kasse. Der Gemeinderat befasst sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema.



KnopfTOP


ARZ 30.3.00

Hauptstrasse
Die Hauptstraße In Oppenau Ist dringend sanlerungebedürftlg. Noch In diesem Jahr soll sie eine neue Decke bekommen.
Foto: Ingo Günther

Neuer Belag für die Hauptstraße in Sicht
Sanierung kommt aber erst, wenn die Langholzlaster weg sind

Lange hat Oppenau darauf gewartet noch In diesem Jahr scheint es wahr zu werden: Die Hauptstraße zwischen Kirchplatz und Stadttor bekommt einen neuen Belag. Ganz eilig haben es Straßenbauamt und Stadtverwaltung aber nicht ...

VON INGO GÜNTHER

Oppenau. So lange schon bohrt Oppenau schon beim Straßenbauamt wegen der Erneuerung der Hauptstraße, dass sich Bauamtsleiter Franz Huber nicht mehr erinnern kann, seit wann: »Der erste Hinweis muss mindestens zwei oder drei Jahre her sein.«

Eher drei Jahre. Werner Decker, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat, ist so sicher wie sauer: »Das ist jetzt schon die dritte Saison, die wir auf einen neuen Belag warten.«

Voraussichtlioh aber auch die letzte. »Die Sanierung der Straße kommt noch in diesem Jahr«, versichert der Leiter der Straßenmeisterei in Offenburg, Wolfgang Ruthinger, der für die Landesstraße zuständig ist.

Bisher ist der Asphalt eine Holperpiste. Bodenwellen, Risse und Löcher in der Straße auf der ganzen Strecke.

Keine Völlsanierung

Zwar wird es keine Vollsanierung der Straße geben - das wäre ' schlicht zu teuer -, aber: Zwischen Stadttor und Kirchplatz soll, eine neue Asphaltdecke aufgebracht werden, mit 20 bis 25 Kilogramm Material Pro Quadratmeter. Das wird die Bodenwellen glätten und die Löcher stopfen. Die Maßnahme kostet ungefähr 20.000 bis 30.000 Mark.

Noch ist ~ die Summe nicht freigegeben. Straßenmeisterei-Chef Ruthinger rechnet damit, dass frühestens im Mai oder Juni mit den Arbeiten begonnen wird.

Ganz eilig haben es das Straßenbauamt und die Verwaltung in Oppenau aber ohnehin nicht. Um die neue Fahrbahndecke aufzubringen, müsste die Straße komplett gesperrt werden. Und das wäre gerade jetzt fatal: Etliche Langholz-Transporter sind zurzeit auf der L 92 unterwegs.Sie müssten umgeleitet werden, dafür gibt es aber kaum eine Möglichkeit.

In einigen Monaten jedoch dürfie das in den Wäldern liegende Sturmholz größtenteils abtransportiert sein. Dann können die Arbeiten beginnen, und für Oppenau gibt es dann noch ein Bonbon: Im unmittelbaren Bereich des Stadttors wird die Straße nicht nur mit einer neuen Decke versehen,sie wird hier auch etwas abgesenkt, um die Durchfahrt durch das Stadttor zu erleichtern.


KnopfTOP


ARZ 1.4.00

Noch mehr Geld für »Lothar«-Opfer

Stuttgart (Isw). Jetzt dürfen auch der sturmgeschädigte Kommnunal- und Großprivatwald mit Hilfen der öffentlichen Hand rechnen. Wie das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium gestern mitteilte, werden durch die Umschichtung von EU-Mitteln und zusätzlichen Bundeshilfen Fördergelder in Höhe von zusammen 50 Millionen Mark möglich.

Bisher wurde aus dem Soforthilfeprogramm des Landes nur der Kleinprivatwald bis 200 Hektar unterstützt.

Landwirtschaftministerin Gerdi Staiblin (CDU) wies darauf hin, dass auch der neue Empfängerkreis zum Transport des Sturmholzes in Nass- und Trockenlager Beihilfen erhalten wird. Für die Gemeinden gilt dabei eine Begrenzung nach der Höhe ihres Steueraufkommens.


KnopfTOP


ARZ 5.5.00

Standort Schule für die Halle?
Oppenauer Schulleiter: Sporträume zu »Kulturtempel« umwidmen und Sporthalle neu bauen

Kann die Erweiterung der Turnhalle an der Schule der Stadt Oppenau die fehlende Mehrzweckhalle verschaffen? Willi Keller (SPD) hält die Idee für »revolutionär«. Bürgermeister Thomas Grieser (CDU) ist dagegen skeptisch.

VON GISELA KAMINSKI UND INGO GÜNTHER

Oppenau. Der kommunalpolitische Arbeitskreis des SPD-Ortsvereins hatte eingeladen, um Vorschläge zum Thema »Halle« zu diskutieren.

Eine neue Idee brachte der kommissarische Schulleiter der Schule Oppenau, Klaus Schwarz, zur lang ersehnten Halle ein. Schwarz schlug vor, die Mehrzweckhalle als Anbau an die Turnhalle zu konstruieren. Diesen Vorschlag bezeichnete Willi Keller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, als »geradezu revolutionär«

Schwarz erklärte, die Schule leide Mangel an Klassenzimmern und Fachräumen. Außerdem könne der Sportunterricht nicht in voller Stundenzahl erteilt werden, weil die Turnhalle überbelegt sei. Schwarz schlug daher vor, aus der Sporthalle ein Kulturzentrum - Schwarz bezeichnete es als »Kulturtempel« - entstehen zu lassen und eine neue Sporthalle quer zur alten anzubauen. Mit dem Umbau ließen sich auch zusätzliche Klassenräume gewinnen. Klaus Schwarz spekulierte, ob so nicht auch Zuschüsse von Seiten des Landes fließen könnten.

Die Verwaltung geht bisher von einem Standort am Schwimmbad aus - der neue Vorschlag wurde von den Besuchern heiß diskutiert. Viele hielten das Schulgelände für einen idealen Platz für die Halle. Zentrumsnah, optimal für Vereine und Schule, und verfüge im Umkreis über genügend Parkmöglichkeiten, lauteten die Argumente.

Oppenaus Bürgermeister Thomas Grieser (CDU), der auf der Veranstaltung nicht dabei war, äußerte sich gegenüber diesem Vorschlag auf ARZ-Anfrage eher skeptisch.

Zum einen sei die Diskussion über den Standort der Halle abgeschlossen - bereits 1997 habe sich der Gemeinderat endgültig festgelegt. Die Schule als Standort der Mehrzweckhalle, inmitten eines Wohngebiets, hält Grieser für eher ungeeignet.

Arbeitskreis
Bei der SPD Oppenau wurde heiß über die Mehrzweckhalle diskutiert
Foto: Gisela Kaminski

Außerdem gab der Bürgermeister zu bedenken: »Wo immer wir 50 Prozent Förderung für die Halle herbekommen - die anderen 50 Prozent müssen wir selbst aufbringen. Das sind zwei Millionen Mark.« Erst müsse der Gemeinderat erklären, dass er diese Mittel bereitstellen wolle, sagte Grieser, dann könne man an die Planung gehen. Und erst mit konkreten Plänen sei ein Antrag auf Förderung möglich, sagte Grieser. »Für Alibi-Argumentationen sind wir nicht mehr zu haben.«

Die Finanzierung der Halle war auch, bei der SPD-Veranstaltung diskutiert worden. Der Gedanke, die Vereine als Bauherren zu gewinnen, stand dabei im Mittelpunkt.

Am dringendsten benötigen Narrenzunft und Stadtkapelle die Halle. Kleinere Vereine könnten eher auf andere Räume wie das Josefshaus ausweichen. Die größeren Vereine befürchten daher, dass für die Hallennutzung große Kosten auf sie zukommen, wenn nicht alle Vereine an einem Strang ziehen.

Thomas Grieser kündigte gegenüber der ARZ eine Zusammenkunft des Hallen-Fördervereins mit den Fraktionschefs im Gemeinderat und Vertretern der Vereine an. Grieser sagte: »Ich bin froh, dass die Diskussion jetzt wieder in Gang gekommen ist.«


KnopfTOP


ARZ 24.5.00

Gemeindeglieder in der Taube
Gemeindemitglieder werden von Pfarrer Wieland-Gölz durch die Räume des Ferienheimes »Taube« geführt.
Foto: Kaminski

Freizeitheim öffnen für Selbstversorger
Oberkirchenrat stellt 100.000 Mark zur Verfügung

Das einst vom Verfall bedrohte evangelische Freizeitheim in Oppenau-Lierbach soll jetzt für Gruppen geöffnet werden, die sich selbst versorgen. Dieses Angebot soll wieder Gäste anlocken.

Oppenau (gk), Zu Beginn beschrieb Kirchengemeinderat Ekhard Pieper die Entwicklung des Freizeitheims. Die Landeskirche wollte demnach das Haus verkaufen, fand aber keine Käufer. Der riesige Gebäudekomplex stand über zweieinhalb Jahre hinweg leer und drohte zu verfallen.

Erich Schweiger, Ortsvorsteher von Lierbach, habe die Idee entwickelt, das Konzept des Hauses zu ändern und es an Selbstversorger mit geringen Kosten zu vermieten. So werde das Freizeitheim wieder interessant für Gruppen, die nach preiswerten Unterkünften Ausschau halten.

Pfarrer Wieland-Gölz und einige Kirchengemeinderäte nahmen die Idee auf und leiteten sie an den Oberkirchenrat weiter, der sich nach anfänglichein Zögern einverstanden erklärte.

Auch den Posten für zwei Hausmeister-Ehepaare wurde zugestimmt und inzwischen auch besetzt.

Als Anschubkapital wurden vom Oberkirchenrat 100.000 Mark zur Verfügung gestellt. Von Kirchengemeinderätin Helga Schmieder erfuhren die Anwesenden, dass die Oppenauer Vereine eingeladen worden seien, sich die Räumlichkeiten anzuschauen. Viele davon könnten sich vorstellen, hier Versammlungen oder Veranstaltungen abzuhalten. Die Vereine wurden aufgefordert, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie das Haus konkret nutzen wollten.

Förderverein geplant

Um organisatorische und finanzielle Dinge zu klären, soll eine Art Förderverein gegründet werden, dem vorerst einmal Erich Schweiger, Pfarrer Wieland-Gölz und Mitglieder des Kirchengemeinderates angehören sollen.

Bei der anschließenden Führung zeigten sich die Besucher von den Räumlichkeiten begeistert. So verfügt das Haus über einen schönen großen Saal, mehrere kleinere Aufenthaltsräume, eine Sauna und im neuen Komplex über 24 Betten in Doppelzimmern.

Außerdem verfügt das Freizeitheim über einen wunderschönen Grillplatz, der vom Schwarzwaldverein hervorragend gepflegt wird. Bei ihm kann der Platz auch angemietet werden.

Unter dem Punkt Verschiedenes stellte Ekhard Pieper das Projekt Sonnenkollektoren vor, die auf das Dach der Kirche eingebaut werden sollen. Dieses Unterfangen sei allerdings recht teuer.

Eine Umweltstiftung unterstütze solche Projekte, mache aber die Verbreitung von Information über Sonnenkollektoren zur, Auflage, was mit erheblichem Aufwand verbunden sei.

Zum Abschluss der Versammlung verwies Wieland-Gölz noch auf das große ökumenische Treffen am Pfingstmontag in Straßburg hin.



KnopfTOP


ARZ 24.5.00

Preis für Entsäuerungsanlage hinterlässt bitteren Beigeschmack
Wird das Projekt doch teurer als erwartet? Über Vergabe der Rohbauarbeiten ist noch nicht entschieden

Böse Überraschung für den Oppenauer Gemeinderat: Der Rohbau für die Entsäuerungsanlage Maisach wird teurer als gedacht. Jetzt sind die Räte skeptisch, ob die bereitgestellten 600.000 Mark für die komplette Anlage reichen.

VON INGO GÜNTHER

Oppenau. Recht säuerlich noch sprudelt das Wasser aus der Igelstquelle in Maisach. Eine Entsäuerungsanlage soll den 50 bis 60 Gebäuden, die an den Quell angeschlossen sind, künftig Wasser bereitstellen, dass endlich die EU-Normen erfüllt. Das Quellwasser wird in dieser Anlage über Kalzium-Splitt geleitet - der entzieht dem Wasser die Säure. Angenehmer Nebeneffekt: Das Wasser wird gleichzeitig von Verschmutzungen befreit.

Bereits 1996 war die Anlage in Planung - aber die Gemeinde wartete ab, ob Landeszuschüsse für das Vorhaben sprudeln. Diese Quelle erwies sich jedoch als ausgetrocknet.

Nun herrscht höchster Druck, die Anlage zu realisieren. 550.000 Mark hatte der Oppenauer Gemeinderat 1996 an Kosten kalkuliert - und 600.000 Mark hält die Gemeinde Oppenau jetzt im Haushalt bereit. Da ist eine Preissteigerung von zehn Prozent bereits einkalkuliert.

Das Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung für den Rohbau überraschte die Gemeinderäte am Montagabend jedoch unangenehm. Statt der kalkulierten 255.000 Mark für diesen Teil der Arbeiten will jetzt selbst der billigste Bieter fast 350.000 Mark plus Mehrwertsteuer haben.

Die 90.000 Mark Differenz haben ihren Grund. Zum einen hat das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Zink die Anlage aufgepeppt: So sind jetzt zwei Entsäuerungskammern statt nur einer vorgesehen - wenn die Anlage saniert werden muss, kann trotzdem eine der beiden Kammern weiter betrieben werden. Eine spezielle Gewebeschicht auf dem Beton sorgt außerdem dafür, dass kein Innenanstrich notwendig sein wird. Diese Verbesserungen kosten zwar 30.000 Mark mehr, machen sich aber früher oder später voll bezahlt, glauben Planer und technisches Amt.

Aber auch, wenn man noch zehn Prozent »normale« Preissteigerung innerhalb von vier Jahren hinzurechnet, bleibt eine Differenz von 35.000 Mark »echter Mehrkosten« gegenüber 1996. Kaum Konkurrenz, zu wenige Bieter bei der öffentlichen Ausschreibung, das nennt Planer Wolfgang Fallert vom Ingenieurbüro als Gründe. Nur drei Firmen hatten Angebote abgegeben.

Bei den Oppenauer Gemeinderäten lösten die Neuigkeiten Kopfschütteln aus - sie befürchten, die Kosten für die Anlage könnten explodieren. Fraktionsübergreifend beschlossen sie, mit der Auftragsvergabe zu warten, bis auch die Kosten für den Innenausbau der Entsäuerungsanlage feststehen.

Das wird aber nur gehen, wenn das Unternehmen, das den Rohbau ausführen soll, auch über den Juni hinaus eine Preisgarantie gibt. Wenn nicht, müssen die Räte den Auftrag doch schon nächsten Monat vergeben. Koste es, was es wolle.

Gemeinderat in Kürze

Nominiert: Der Oppenauer Gemeinderat hat Dr. Karl Josef Schumacher und Gerlinde Bruder als Schöffen bei den Strafkammern des Landgerichts beziehungsweise dem Schöffengericht des Amtsgerichts Offenburg vorgeschlagen. Karl Josef Schumacher wurde von der UWO-Fraktion vorgeschlagen, Gerlinde Bruder dankt ihre Nominierung der SPD. Die CDU konnte keinen Kandidaten benennen - ihr Auserkorener hatte der Fraktion kurz vor der Ratssitzung mitgeteilt, er stehe nicht zur Verfügung.

Bestätigt: Hermann Bieser aus Oppenau wird neuer Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Oppenau, Abteilung Lierbach. Sein Stellvertreter wird Josef Börsig. Die beiden waren bereits am 24. März von der Abteilungsversammlung gewählt worden. Gemäß Oppenauer Feuerwehrsatzung muss der Gemeinderat diese Wahl jedoch bestätigen - dies erfolgte ohne Gegenstimme.

Beauftragt: Die Räte ermächtigten ihre Vertreter im Gemeindeverwaltungsverband Oberes Renchtal, der Feststellung der Jahresrechnung zuzustimmen.


KnopfTOP


ARZ 25.5.00

Die Erziehung wird immer wichtiger
Der neue Rektor der Oppenauer Grund- und Hauptschule, Claus Haberer, im ARZ-Gespräch

VON ROMAN VALLENDOR

Die Nachfolge von Rektor Bruno Spindler an der Grund- und Hauptschule Oppenau ist geklärt. Heute wird Rektor Claus Haberer (49) in sein neues Amt eingeführt. Damit ist nach 18 Monaten Vakanz die Schulleiterstelle neu besetzt. Konrektor Schwarz, der sich nicht um die Stelle beworben hatte, fungierte bislang als kommissarischer Schulleiter. Haberer wirkte bisher als Pädagoge an der Schule Friesenheim.

  • Weshalb haben Sie sich um die Schulleiterstelle in Oppenau beworben?

    CLAUS HABERER: An meiner bisherigen Schule war ich als Abteilungsleiter mit Schulleitungsaufgaben betraut. Daraus entstand konsequenterweise bald der Wunsch, eine Schule eigenverantwortlich zu leiten. Bei der Möglichkeit, die Schule in Oppenau zu übernehmen, zögerte ich nicht lange. Die Leitung dieser Schule mit einem noch ländlich geprägten Einzugsgebiet und der Stadt Oppenau als einem - wie ich inzwischen feststellen konnte - aufgeschlossenen Schulträger scheint mir eine Aufgabe zu sein, bei der sich einiges bewegen lässt.

  • Welche Schwerpunkte wollen Sie als Schulleiter setzen?

    HABERER: Zusammen mit Kollegium und Schulträger möchte ich Möglichkeiten suchen, die Schule weiterzuentwickeln. Dazu gehört die Herausstellung der bisherigen guten Arbeit der Lehrer und Aktivierung neuer Ideen zur schärferen Profilierung der einzelnen Bereiche. Daneben ist es auch wichtig, die Ausstattung der Schule, die eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Arbeit ist, zu verbessern.

    Claus Haberer

    Wird heute in sein Amt als Rektor der Oppenauer Schule eingeführt: Claus Haberer.

  • Wie stellen Sie sich die Arbeit mit dem Kollegium, Schülern und Eltern vor?

    HABERER: Neben der Wissensvermittlung ist die Erziehung ein immer wichtiger werdender Aspekt der schulischen Arbeit. Effektive Erziehungsarbeit kann es in einer Schule aber nur geben, wenn alle beteiligten Gruppen - auch die außerschulischen - einbezogen werden und an einem Strang ziehen. Deshalb biete ich allen die Fortsetzung der Partnerschaft für die Erziehung unserer Kinder an. Was die Schüler angeht, so halte ich es für besonders wichtig, ihnen zu zeigen, dass man sie ernst nimmt. Ich betrachte es als Verpflichtung, ihnen eine den Erfordernissen unserer Zeit angepasste Ausbildung mitzugeben und so dafür zu sorgen, dass ihre Zukunftsperspektiven erhalten bleiben.

  • Werden Sie sich auch außerhalb der Schule engagieren?

    HABERER: Wie gerade eben erwähnt halte ich alle Gruppen eines Gemeinwesens für bedeutende Partner in der Erziehung, folglich werde ich versuchen auch außerhalb der Schule Kontakte herzustellen und zu pflegen.


    KnopfTOP


    ARZ 25.5.00

    SPD setzt auf die Jugend
    Gerhard Schröder (29) soll Landtagskandidat werden

    Offenburg (mmü). Im Wahlkreis Offenburg wird auch die SPD auf die Jugend setzen. Der Ortsverband möchte den stellvertretenden Vorsitzenden Gerhard Schröder gegen CDU-Mann Volker Schebesta ins Rennen schicken. Als Zweitkandidatin wird die 28-jährige Lehrerin Christiane Märkt vorgeschlagen. Die Nominierung soll am 13. Juli stattfinden.

    Schröder ist 29 Jahre alt, von Beruf Diplom-Forstwirt und derzeit beim Öko-Mobil Offenburg als Anleiter tätig. Er sehe seine Aufgaben nicht nur auf Offenburg bezogen. Als Diplom-Forstwirt liege ihm der »grune Bereich« am Herzen, aber auch Bildung: »Jeder soll Chancen auf Bildung und Ausbildung erhalten, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.«


    KnopfTOP


    ARZ 26.5.00

    Kommentiert: Aufbäumen

    Der Ärger im oberen Renchtal über die Förderrichtlinien des Landes ist berechtigt. Sicher, Ministerin Gerdi Staiblin kann nicht mit der Geldgießkanne über Land gehen und wahllos Fördermittel ausschütten. Aber die Landesregierung sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Einige Gemeinden hat »Lothar« über das erträgliche Maß getroffen. Ihnen nicht zu helfen, ist inkonsequent: Die privaten Waldbesitzer fragt das Land bei der Förderung auch nicht nach ihren Einkommen. Besonders das finanzschwache Oppenau wird wegen »Lothar« jahrelang sparen müssen - das trifft vor allem die Bewohner hart, und das haben sie nicht verdient. Oppenau, Bad Peterstal-Griesbach und andere Gemeinden werden sich dagegen zu Recht mit Macht aufbäumen. ig



    Wald
    Orkan »Lothar« hat den Gemeindewald im oberen Renchtal stark geschädlgt. Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach sollen trotzdem keine Landesförderung erhalten.
    Foto: Joachim Zimmermann

    Gerdi hat kein Geld für Härtefälle
    Die von Orkan »Lothar« am schlimmsten gebeutelten Gemeinden gehen bei der Landesförderung leer aus

    Jetzt haben es die Bürgermeister schriftlich: Das Ministerium für den ländlichen Raum unter Gerdi Staiblin will Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach auf den hohen Verlusten durch Orkan »Lotbar« sitzen lassen.

    VON INGO GÜNTHER

    Oppenau/Bad Peterstal Griesbach. Thomas Grieser, Bürgermeister von Oppenau, schüttelt nur langsam den Kopf »Mit dem Verstand«, sagt er, »ist das wirklich nicht zu kapieren.«

    Derart unverständlich sind Grieser die Richtlinien des Stuttgarter Ministeriums für den ländlichen Raum. Das Ministerium will waldbesitzenden Gemeinden helfen, die durch »Lothar«geschädigt wurden.

    Aber eben nicht allen.

    Anfangs klang es vielversprechend: Der Transport von gemeindeeigenem Sturmholz ins Nasslager soll mit acht Mark pro Jahr und Festmeter, die Lagerung mit vier Mark pro Jahr unterstützt werden, bezahlt von 100 Millionen Mark Landesmitteln, 25 Millionen Mark vom Bund sowie den 25 Millionen Mark, die die Europäische Union bereitgestellt hat.

    Oppenau und Bad Peterstal gehen bei dieser Förderung aber leer aus. Denn die ministerialen Beamten berücksichtigen vor der Verteilung, was die Gemeinden in den Jahren 1997 und 1998 an Steuern eingenommen haben. Wer damals über hohe Einnahmen verfügte, so die Logik, der braucht heute auch keine Unterstützung.

    Uninteressant findet das Ministerium, dass sich die Verhältnisse teils deutlich geändert haben. Das beutelt Oppenau - dort gingen 1999 die Steuereinnahmen dramatisch zurück.

    Kalt lässt es die CDU-geführte Landesregierung auch, dass die Schäden mancherorts einen erheblichen Teil der Haushalte ausmachen. So muss Oppenau Verluste von mindestens einer halben Million Mark verkraften, in Bad Peterstal-Griesbach sind es gar 600.000 bis 800.000 Mark. Dort hat der Verwaltungshaushält eine Höhe von gerade zwölf Millionen Mark. »Da ist ein Verlust von 600.000 Mark natürlich erheblich«, sagt Bürgermeister Johann Keller.

    Gegen die geplante Ministeriums-Regel waren Keller und Grieser schon im April Sturm gelaufen. Keller hatte bald einen Termin in Stuttgart - und fuhr sogar optimistisch mit der Zusage zurück, es werde eine Härtefall-Regelung geben für die Gemeinden, deren Sturmschäden den fünffachen jährlieben Hiebsatz übersteigen.

    Davon will das Ministerium jetzt aber nichts mehr wissen. Wolfgang Büttmann, Sprecher des Landesforstverwaltung, kommentiert: » Es kann nicht unsere Absicht sein, alle Sturmschäden auszugleichen.« Die Mittel seien begrenzt, im Übrigen hätten die Gemeinden ja Zugang zu anderen Fördertöpfen - Bad Peterstal-Griesbach etwa könne wahrscheinlich eine sechsstellige Summe Wiederaufforstung und Wege-Erneuerung erwarten.

    Johann Keller trotzdem kämpferisch: »Das werden wir so nicht hinnehmen.« Der Peterstaler Bürgermeister gibt vor allem zu bedenken, dass die Förderung letztendlich den privaten Waldbesitzern dient. Gemeindeholz komme dank Zuschüssen in die Nässholzlager - damit es nicht verkauft werden muss und den Holzpreis noch weiter nach unten drückt. Denn der deckt schon jetzt kaum noch die Kosten der Privaten.

    Jetzt will Keller aber nicht mehr ausschließen, dass die Gemeinde doch noch im größeren Stil Sturmholz verkauft. »In unserer Situation«, sagt er, »kann ich für gar nichts mehr garantieren.«



    KnopfTOP


    ARZ 31.5.00

    Zwei Themen bewegten die Gemüter
    Jahresversammlung der SPD Oppenau / Rege Diskussionen über Jugendarbeit und 700-Jahr-Feier

    Hallenbau, Jugendarbeit, 700-Jahr-Feier: Themenarmut war bei der Jahresversammlung der SPD in Oppenau keineswegs gegeben.

    VON GISELA KAMINSKI

    Oppenau. Zum intensiven Gedankenaustausch kam es bei der Jahresversammlung des SPD-Ortsvereins Oppenau im Gasthaus Hirsch. Vor allem drei Punkte standen im Zentrum - die Jugendarbeit in Oppenau, Vorschläge und Anregungen zur 700 Jahr-Feier der Gemeinde und der Bericht aus dem Stadtrat.

    So erfuhren die Zuhörer von Willi Erdrich, dass es eine Diskussion über den Verwendungszweck der Allmendmühle gdgeben habe, dass die Übernachtungen in Oppenau um 4,9 Prozent gestiegen seien und dass der Gemeinderat die Schule begangen habe. Dabei sei der bedrückende Platzmangel erkannt worden. Reges Interesse weckte die Tatsache, dass die geplante kleine Umgehung kostengünstig im Vergleich zu anderen Landesprojekten sei. Oppenau müsste für die Randgestaltung noch 685.000 Mark bezahlen.

    Zum Thema Hallenbau äußerte sich Vorsitzender und Gemeinderat Willi Keller. Er verwies darauf, dass die SPD mit der Einlad ung zum Gespräch, mit dem kommunalen Arbeitskreis über dieses heiße Eisen den ersten Vorstoß hierzu geleistet habe. Keller meinte, es müsse geprüft werden, ob nicht über die Tourismusförderung Gelder zu bekommen seien. Er sieht die Standortfrage für die Halle nach wie vor nicht geklärt und äußerte die Hoffnung, dass vor allem die großen Vereine sich in das Gespräch mit einbinden lassen würden.

    Zum Bereich Jugendarbeit in Oppenau gab es heftige Diskussionsbeiträge. Sichtbar wurde vor allem, wie schwierig es angesichts der leeren Kassen ist, effektive Jugendarbeit außerhalb der Vereine zu praktizieren.

    Keine Lokale Agenda

    Zum Tagesordnungspunkt »Erwartungen der Mitglieder in Bezug auf die Zukunft Oppenaus« wurde die Bedeutung des Hallenbaus erneut hervorgehoben. Mehr Eigeninitiative der Bevölkerung wünschte sich eine Anwesende. Die Anfrage nach der Gestaltung des Stadtgartens wurde von Keller beantwortet. Demnach liegen Pläne dazu vor, wobei Überlegungen im Rahmen des Stadtmarketings integriert werden sollen. Eine Agenda 21, wie sie andernorts praktiziert werde, finde nicht statt, erfuhren die Besucher. Auch diese Konzepte werden sich mit dem Stadtmarketing verbinden, so hofft man.

    Zur 700-Jahr-Feier äußerte sich Franz Käshammer. Er ist zusammen mit Lierbachs Ortsvorsteher Erich Schweiger, Verkehrsamtsleiter Siegfried Wild und UWO-Gemeinderat Karl Otto Roth im Festausschuss. Offenbar steht das Programm fast vollständig. Die Festlichkeiten sollen denmach schon Anfang des Jahres beginnen. Eigens für die Feier wird ein Logo erstellt. Höhepunkt soll das Stadtfest werden, das die Veranstalter historisch aufziehen möchten. Auch eine große Kinderfete soll es geben. Außerdem plant man eine Oppenauer Chronik,wobei die Flüsse in die Geschichte mit eingebunden werden sollen. Für die Veranstalter sei daher auch das Oppenauer Kulturfest im Lierbach unerlässlich. Käshammer äußerte außerdem die Hoffnung, dass Vereine wie etwa die Stadtkapelle und die Theatergruppe einen Themenabend gestalteten.

    Das Problem seien die Kosten. Zudem müssten Helfer gefunden werden, die Fachkenntnisse aufwiesen. In jedem Fall müssten die Vereine mit einbezogen werden, so Käshammer.



    KnopfTOP


    ARZ 28.6.00

    Sturmholz als Touristenattraktion
    Lehrpfad geplant/ Räte fürchten Borkenkäfer

    Oppenau (rüd). 20 Hektar Sturmholz sollen entlang der B500 im an Oppenau angrenzenden Staatswald auf Gemarkung Baiersbronn liegen bleiben. Dort will das Naturschutzzentrum Ruhestein einen Sturmholz-Lehrpfad einrichten, um später zu zeigen, welche Lebensformen sich auf einer Totholzfläche entwickeln können, die vom Borkenkäfer befallen wurde.

    Trotz zahlreicher Gegenreden aus dem Gemeinderat, bei denen ein Übergreifen des Käferbefalls auf Oppenauer Gemarkung befürchtet wurde, stimmten am Ende nur zwei Gemeinderäte gegen diesen Antrag des Naturschutzzentrums.

    Markus Maise, Leiter des Forstamts Bad Peterstal-Griesbach, hatte das Konzept vorgestellt, das bereits den Segen der Forstdirektion Karlsruhe hat. Dort hatte man ein endgültiges Ja aber von der Zustimmung des Oppenauer Rats abhängig gemacht.

    Neben dem Sturmholz-Lehrpfad, der auch eine Anbindung zum Westweg bekommen soll, ist eine Verlegung der Skiloipe vom Kamm auf den Westweg geplant, um dem Auenwild in den Kammlagen gerade im Winter mehr Ruhezonen zu bieten.

    Zudem soll auf dem Schurkopf eine Fläche von vier bis fünf Hektar als Grinde belassen und nicht wieder aufgeforstet werden. »Auf dem nassen Gelände lässt sich ohnehin keine gute Holzqualität erzielen«, befürwortete Maise den Vorschlag.

    Zur Förderung des Tourismus sollen im Bereich rund um den Westweg verschiedene Schutzhütten, Sitzbänke und Hinweisschilder aufgestellt werden.

    Sämtliche Maßnahmen werden nach Auskunft Maises vom Naturschutzzentrum in dem sogenannten »Life-Projekt« zusammengefasst und mit einem Förderantrag bei der EU eingereicht werden. Dann könnte es einen Zuschuss aus Brüssel in Höhe von 50 Prozent geben. Auch hier, wie bei der »Natura 2000«, drängt schon wieder die Zeit: Mitte Juli läuft die Frist zur Antragstellung ab.

    Ständige Kontrollen

    Einige der Waldbesitzer im Rat befürchteten, dass der Borkenkäfer die nur wenige hundert Meter breite Pufferzone überwinden könnte. Da. bei handelt es sich um ein Gebiet, das das Peterstaler Forstamt zur Zeit aufarbeiten lässt und das dann der Naturverjüngung überlassen bleibt. »Im Stadtwald wird es ständige Kontrollen geben«, sicherte Maise zu. Natürlich könne man nicht ausschließen, dass der Borkenkäfer in den Stadtwald einfalle. Die Käfergefahr drohe aber aus anderen Gebieten. »Wenn wir nicht zustimmen, wer sagt uns dann, dass diese Sturmholzfläche mit ihrem minderwertigen Holz von der Forstdirektion schnell aufgearbeitet wird«, fragte Bürgermeister Thomas Grieser. Wie einige andere Räte sah er im »Life-Projekt« mehr Chancen als Risiken.

    Ergebnis von Lothar
    Wie auf unserem Foto liegen auch im Staatswald auf Gemarkung Baiersbronn auf einer Fläche von 20 Hektar die Bäume flach. Das Holz soll dort nicht aufgearbeltet werden.




    KnopfTOP


    ARZ 28.6.00

    Oppenauer Räte über Alibi-Anhörung erbost
    EU-Richtliniefür»Natura 2000«lässt den Kommunen keine Möglichkeit zur inhattlichen Einflussnahme

    Oppenau (rüd). Der Missmut fiel eindeutig und fraktions. übergreifend aus: Über eine Stunde leerten die Oppenauer Gemeinderäte ihre geschwollenen Kröpfe zum Thema »Natura 2000«.

    Bei den Gebieten, die nach einer neuen EU-Richtlinie geschützt werden sollen, handelt es sich um bereits benannte Naturschutzgebiete (»Eckenfels«) und um Wiesenflächen des Biotoptyps »Magere Flachland-Mähwiesen«.

    Heraus kam am Ende eine Stellungnahme des Rats, in der die kurze Verfahrensdauer kritisiert wurde. Zusätzlich fordert der Gemeinderat darin, dass für die entstehenden Pflegekosten ein Ausgleich an die Besitzer gezahlt werden müsse. Um die Freihaltung der Flächen sicherzustellen, sollte zumindest die Option einer Beweidung eingeräumt werden. Außerdem wird darauf verwiesen, dass der von der Bezirksstelle für Naturschutz- und Landschaftspflege Freiburg in Aussicht gestellte Pflege- und Entwicklungsplan für die Wiesenflächen möglichst bald ausgearbeitet werden solle.

    Bürgermeister Thomas Grieser bezeichnete das Verfahren, das bereits vom Stuttgarter Ministerium verschleppt worden sei, als Alibi-Anhörung: »Auch wenn wir ablehnen, wird sich an den ausgewiesenen Gebieten nichts ändern.« Die Gemeinden könnten lediglich Korrekturen bei räumlichen Fehlern vornehmen. Eine inhaltliche Einflussnahme auf das Projekt sei nicht möglich.

    SPD-Gemeinderat Willi Keller ging die Kritik trotzdem nicht weit genug. Er stimmte gegen die Verabschiedung einer Stellungnahme und forderte stattdessen eine Ablehnung des gesamten Konzepts durch den Gemeinderat.

    Vor der Abstimmung waren im Rat aber Befürchtungen laut geworden, dass im Falle einer Ablehnung bei einer späteren Überprüfung der Flächen durch die Bezirksstelle noch weitere Gebiete ausgewiesen werden könnten.



    KnopfTOP


    ARZ 18.7.00

    SPD Oppenau diskutierte über Kandidaten-Urwahl
    Mitgliederzuwachs verzeichnet / Jugend als Thema

    Oppenau (gk). An und für sich sei der Gedanke zu begrüßen, den Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl 2001 von den Parteimitgliedern in einer Urwahl bestimmen zu lassen, meinte Willi Keller, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Oppenau während der Vorstandsitzung im Gasthaus Hirsch in Oppenau. Trotzdem zeigte er sich nicht minder verstimmt als die anderen Vorstandsmitglieder über die Art und Weise, in der die Urwahl stattfinden soll. Viele wüssten über die zwei Kandidaten, die zur Wahl antreten, recht wenig Bescheid. Außerdem sei die Vorbereitungszeit bis zum Wahlsönntag, 23. Juli, viel zu kurz.

    Von Ute Vogt wüssten die meisten gerade einmal, dass sie Landesvorsitzende der Partei sei. Da helfe es wohl auch nichts, wenn die Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin sich wohlwollend über die Kandidatin dahingehend geäußert habe, sie sei eine kluge Frau, die auch einmal Zähne zeigen könne, meinte ein Anwesender.

    Keller vermittelte den Anwesenden ein kurzes Profil der Kandidatin. Bekannter schien den Anwesenden der Bundes-Wirtschaftsstaatssekretär Siegmar Mosdorf, der gegen die Landesvorsitzende kandidiert.

    Unmut wurde bei der Vorstandsitzung vor allem dahingehend laut, als man das Gefühl hatte, der Basis solle nun der »rote« Peter zugeschoben werden. Für den Wahlsonntag unterbreitete Volker Heicappell den Vorschlag, mit einer rollenden Wahlurne durch die Gemeinde zu fahren, damit jedes Mitglied die Möglichkeit habe, seinen Favoriten zu wählen. Außerdem hätten die Mitglieder Gelegenheit, von 16 bis 18 Uhr ihre Stimme abzugeben.

    Als erfreulich bezeichnete der Vorstand den Mitgliederzuwachs des Ortsvereins in den vergangenen Tagen. Vier neue Mitglieder konnten hier verbucht werden.

    Ein weiterer Punkt war die Jugendarbeit in Oppenau. Keller stellte sich einen Diskussionsabend zusammen mit Jugendlichen vor, bei dem über ein Jugendprogramm für Oppenau diskutiert werden soll. Auch über ein Jugendforum wurde nachgedacht.



    KnopfTOP


    ARZ 26.7.00

    Schule erhält Raum für Datentechnlk

    Oppenau (gk). Bürgermeister Thomas Grieser konnte bei der Gemeinderatsitzung am Montagabend bekannt geben, dass die Grund-, Haupt- und Werkrealschule einen Raum für Datentechnik bekommen wird.

    Die Auftragsvergabe in Höhe von 45.000 Mark erfolgt dieser Tage. Der Raum soll mit dem neuen Schuljahr für Schüler und Lehrer zur Verfügung stehen. Kämmerer Uwe Gaiser gab auch bekannt, dass die Startphase für das Stadtmarketing noch in diesem Jahr anlaufen soll. 7500 Mark werden dafür veranschlagt.

    Für Bürgerbefragung und Expertengespräch will die Gemeinde im nächsten Jahr 32.000 Mark ausgeben. Der Gemeinderat, dem das Konzept des Stadtmarketings vorgestellt wurde, sprach sich während einer Klausurtagung einstimmig dazu aus. Die Vergabe ging an die Kommunalberatung in Kehl.



    KnopfTOP


    ARZ 26.7.00

    Sparkurs und Kopfzerbrechen
    Arbeitsvergaben an Quellwasserentsäuerungsanlage erfolgten einstimmig

    Gibt es noch Möglichkeiten der Einsparung bezüglich des Baus der Quellwasserentsäuerungsanlage bei der Igelsquelle in Maisach? Dieser Frage gingen die Gemeinderäte bei der Sitzung am Montag nach.

    VON GISELA KAMINSKI

    Oppenau. Ingenieur Fallert vom Architekturbüro Zink in Achern informierte über die notwendigen Arbeiten und unterbreitete Vorschläge zur Vergabe der einzelnen Aufträge. Im Rohbaubereich wären 15.000 Mark Einsparungen möglich, wenn statt einer Sandsteinverblendung des Mauerwerkes eine Isolierung aus Putz angebracht würde. Karl Otto Roth sprach sich für die billigere Variante aus. »Wie viele Wanderer kommen vorbei und bewundern den Sandstein?«, fragte er. Maisachs Ortsvorsteher Ludwig Kaltenbronn gab zu erkennen, dass der Ortschaftsrat zur Einsparung bereit sei. Bürgermeister Thomas Grieser gab jedoch zu bedenken, dass ein Putzauftrag mit mehr Pflege verbunden sei. Ob es im Bereich der Erdarbeiten nicht zu Mehrausgaben kommen könne, wollte einer der Räte wissen. »Wir sind gehalten, die Ausgaben nach unten zu fahren«, meinte Fallert. Man könne allerdings nicht in den Fels hineinsehen. Der Fels sei ein Unsicherheitsfaktor.

    Bei der Abstimmung fiel die Entscheidung bezüglich der möglichen Einsparungen und der Vergabe der einzelnen Arbeiten ohne Gegenstimmen zugunsten der Fallert-Vorschläge. Demnach werden Aufträge in Höhe von 650.000 Mark im Bereich der Erd-Beton-Maurerarbeiten, der Dachisolierung, der Fließen und Metallbauarbeiten sowie der Maschinentechnik, Hydraulik und EMSRTechnik vergeben. Die Bilanz weist im Vergleich zur Aufstellung von 1996 eine Differenz von 100.000 Mark auf. Berücksichtigt man die Preiserhöhung von 10 Prozent, so bleibt ein Mehrkostenaufwand von rund 45.000 Mark. Diese Kosten sollen noch während der Bauausführung eingespart werden. Ein Faktor dabei ist der Verzicht auf die Sandsteinverkleidung.

    Schnell abgehandelt werden konnte die Vergabe verschiedener Edelstahltüren an Hochbehältern (Maisach und Holiswald), deren Erneuerung im Bereich der Wasserversorgung der Stadt Oppenau dringlich anstehen. Der Auftrag wurde vom Gemeinderat einstimmig bewilligt und ging mit einem Bruttovolumen von fast 33.000 Mark an eine Renchener Firma.


    KnopfTOP


    ARZ 16.8.00

    Mehr Geld für Straßen
    Land dennoch enttäuscht
    Klimmt will mit zusätzlichen Mitteln Umgehung Oppenau bauen

    Baden-Württemberg erhält bis 2002 125,2 Millionen Mark zusätzlich für den Fernstriaßenbau.

    Stuttgart/Offenburg (ar/ Isw). Nach einer gestern in Berlin von Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) veröffentlichten Liste können mehrere Bauprojekte beschleunigt sowie vier neue Vorhaben begonnen werden. Dazu zählt unter anderem die so genannte kleine Umfahrung der B28 in Oppenau.

    Nach der Veröffentlichung der Klimmt'schen Liste, über die das baden-württembergische Verkehrsministerium nach eigenen Angaben vorab nicht informiert war, entstand ein Zwist über die Projektauswahl. Während sich ein Sprecher Klühmts darauf berief, Projekte finanzieren zu wollen, die das Land vorgeschlagen habe, kritisierte der Stuttgarter Ministeriumssprecher Hans Klöppner die Auswahl.

    Bis auf das geforderte Neubauprojekt »Echterdinger Ei« bei Stuttgart habe das Land nur laufende und bislang unterfinanzierte Straßenbauten vollenden wollen, sagte Klöppner der MiTTELBADISCHEN PRESSE. Dazu zähle etwa die B 31 bei Döggingen. Klöppner sagte weiter, dass mit dem Baubeginn dreier Neubauvorhaben Geld für die Vollendungen bestehender Baustellen fehle. Zu den Neubauprojekten zählt Oppenau.

    Das Bundes- und das Landesverkehrsministerium bestätigten gestern unisono, dass auch jetzt noch über die Verteilung der Gelder geredet werden könne. Für Ausbau oder Sanierung der Autobahn A 5 in Südbaden wurden keine Gelder bereitgestellt.

    Klimmt verteilte gestern dank Einsparungen im eigenen Ressort rund eine Milliarde Mark - über einen Zweijahreszeitraum - zusätzlich an die Bundesländer, der Südweststaat erhält damit mehr als zehn Prozent. Landesverkehrsminister Ulrich Müller (CDU) zeigte sich dennoch enttäuscht. Er hatte mit 140 Millionen Mark gerechnet. »Kein Grund zum Jubel.«

    Kommentiert: Taktische Spielchen

    Die Ortenau wird zum Spielball zwischen Berlin und Stuttgart. Was Bundesverkehrsminister Klimmt (SPD) mit seinem Geldsegen für den Straßenbau angerichtet hat, ist eine taktische Meisterleistung. Die Dummen in dem Spiel können die Oppenauer sein, die schon lange auf ihre Ortsumfahrung warten.

    »Kein Geld von Rot-Grün«, jammert die CDU/FDP-Landesregierung seit einem Jahr. Klimmt kontert mit Barem und will Oppenau begünstigen. Und siehe da, es ist nicht recht.

    Stuttgart will das Projekt nicht. Andere Vorhaben sollen zu Ende gebaut werden. Der schwarze Peter ist damit in Stuttgart angekommen. Wie das Chaos ausgeht, ist ungewiss.

    Doch eines ist unübersehbar: Die Landesregierung hat keinen Draht nach Berlin. Rot-Grün sitzt am längeren Hebel, weil sie das Geld geben. Wenn Ministerpräsident Teufel nicht über seinen Schatten springt und die Fundamentalopposition im Bundesrat aufgibt, dann wird Baden-Württemberg einfach abgehängt. Das kann zwar parteitaktisch klug sein, ist aber nicht im Interesse der Bürger.

    Christoph Rigling




    KnopfTOP


    ARZ 16.8.00

    Oppenau kriegt Geld für kleine Ortsumgehung

    Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) hat gestern die Mittel für die Ortsumgehung Oppenau nachträglich in sein Investitionsprogramm 1999 bis 2002 eingestellt. Ob schon im kommenden Jahr oder erst 2002 mit dem Bau begonnen wird, stand gestern noch nicht fest.

    VON RÜDIGER KNIE

    Oppenau. Noch im vergangenen Herbst, als Staatssekretär Stefan Mappus (CDU) vom Landesverkehrsministerium zu Besuch im Renchtal war, schien der Frust groß, »Vor 2003 ist die Ortsumfahrung Oppenau nicht finanzierbar«, resümierte Mappus damals.

    Gestern wurde die Wende aus Berlin verkündet, von der man bei der Oppenauer Verwaltung erst durch die ACHER-RENCH-ZEITUNG erfuhr. »Wenn das stimmt, freuen wir uns riesig«, sagte Kämmerer Uwe Gaiser. Die Ortsumfahrung Oppenau gehört zu einer von vier Maßnahmen, die nach dem Willen Klimmts in Baden-Württemberg neu begonnen werden sollen. Dafür hat Klimmt 125 Millionen Mark zusätzlich für den Straßenbau in Baden-Württemberg bereitgestellt. Wie seine Pressestelle mitteilte, werde jetzt geprüft, ob der Spatenstich 2001 oder 2002 stattfinde.

    Stuttgarter Fragezeichen

    Die Stuttgarter Landesregierung kann Oppenau aber noch einen Strich durch die Rechnung machen. Auf der Vorschlagsliste, die man nach Berlin geschickt hatte, war die Renchtalgemeinde nicht aufgeführt. Einzelheiten dazu gibt es erst in den nächsten Tagen. Die Oppenauer Umfahrung genoss bisher den Status »Priorität« im Stuttgarter Verkehrsministerium und stand auf dieser Liste auf Rang 2. Andere Projekte gelten als »hochprioritäre Maßnahmen« - die befinden sich alle schon im Bau. »Mit den bisherigen Mitteln wurden nur »hochprioritäre Maßnahmen« finanziert« erläutert Markus Zink, Leiter des Geschäftsteils Planung beim Straßenbauamt Offenburg. Dort sind die Planungen für die Umgehung Oppenau abgeschlossen. »Sobald das Geld da ist, können wir ausschreiben«, sagt Zink. Frühester Baubeginn wäre im nächsten Frühjahr.


    KnopfTOP


    ARZ 17.8.00

    »Bitte helfen Sie der Stadt Oppenau«
    B28: Robert Ruder und Willi Stächele drängen darauf, dass die Stadt Mittel für den Neubau der Teilumgehung B28 erhält

    Obwohl das Land vom Bund zusätzliche 125,2 Millionen Mark für den Bundesfernstraßenbau erhält, bleibt Oppenau möglicherweise auf der Strecke. Die 3,8 Millionen, die der hochwasser- und sturmgeschädigte Ort dringend für eine Teilverlegung der B 28 braucht, sind bislang nicht zugesagt. Dagegen regt sich Widerstand.

    VON THOMAS REIZEL

    Oppenau/Stuttgart. »Die Stadt Oppenau hat in den vergangenen Jahren wie kaum eine andere Kommune in Baden-Württemberg unter Hochwasser und Sturmschäden gelitten«, erläutert der CDU-Landtagsabgeordnete Robert Ruder in einem Brief an Landesverkehrsminister Ulrich Müller.

    Ruder erinnert Müller daran, dass Staatssekretär Stefan Mappus vor wenigen Monaten die Unterstützung der Landesregierung für die kleine Umfahrung innerhalb Oppenaus zugesagt hat. Die Umfahrung bedeute für die Stadt nicht nur eine erhebliche Entlastung, sondern auch eine spürbare Verbesserung der Infrastruktur durch die lange geplante Erschließung eines Baugebietes. »Bitte helfen Sie der Stadt Oppenau, stimmen Sie dem umgehenden Baubeginn zu«, schreibt Ruder weiter.

    Staatssekretär Willi Stächele versprach, Robert Ruder zu unterstützen. Auch Oppenaus Kämmerer Uwe Gaiser wünscht sich, dass die Teilumgehung sofort möglich wird. Die Kosten für den Bund beziffert er auf 3,8 Millionen.

    »Wir sind nach dem Hochwasser vor vier Jahren und Lothar noch damit beschäftigt, die Katastrophenfolgen zu beseitigen. Wir sind um Jahre zurückgeworfen, geplante Investitionen stauen sich«, so Gaiser.

    Und noch einen Punkt führt Gaiser an: »Wir müssen die Bahnhofstraße wegen der maroden Kanalisation bald aufreißen. Können wir da die B28 nicht gleich mitmachen, müssen wir die Bahnhofstraße nochmal aufreißen.«

    Der Sprecher des Landesverkehrsministeriums, Hans Klöppner, versteht den Druck auf das Land nicht: »Wir haben doch gar nichts gegen Oppenau. Für die Mittelvergabe ist ausschließlich der Bund als Baulastenträger verantwortlich. Und wenn Klimmt sagt, Oppenau bekommt Geld, bekommt es auch Geld.«

    Bevor das Land aber die Mittel verteilen könne, brauche es eine schriftliche Zusage vom Bund, dass die 125,2 Millionen Mark fließen. »Die fehlt bislang. Und außerdem sind wir sehr überrascht, dass Klimmt plötzlich Oppenau Geld für den Neubau zusagt«, führt Klöppner aus. Noch vor ein paar Monaten habe Klimmt 140 Millionen avisiert, die nur in bereits begonnene Projekte fließen sollten.

    »Klimmt weichklopfen«

    Willi Stächele bezeichnet die über zwei Jahre vom Bund für Baden-Württemberg zugesagten 125,2 Millionen Mark aus Einsparungen im Bundesetat als klägliche Brosamen, aber auch als einen Ansatz, dass Baden-Württemberg »den Klimmt mit gemeinsamem Druck doch noch weichklopfen kann«.

    Stächele forderte zum wiederholten Male, dass der Bund Teile der Ökosteuer und der Mineralölsteuer in den Straßenbau stecken müsse. »Klimmt muss statt 60 Millionen 400 Millionen Mark pro Jahr draufsatteln, damit wir die für die Bundesstraßen und Autobahnen nötigen 700 Millionen Mark jährlich erhalten. Wir sitzen auf planfestgestellten Projekten im Wert von zwei Milliarden Mark.«

    Auch deshalb tritt Stächele dafür ein, dass das Land aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen (Universal Mobile Telecommunications System) eine erkleckliche Summe bekommt. Die möglichen 100 Millionen Mark für die Mobilfunkfrequenzen will Bundesfinanzminister Hans Eichel ausschließlich zur Schuldentilgung verwenden.

    Doch damit will sich Stächele nicht zufrieden geben. »Wir schätzen, dass Baden-Württemberg nachdem Verkauf jährlich mit Mindereinnahmen von 150 Millionen Mark zu rechnen hat. Deshalb müssen wir vom Verkaufserlös einen Anteil haben.«

    Kommentiert: Schilda ließe grüßen

    Fließen die 3,8 Millionen Mark für die kleine Ortsumgehung in Oppenau nicht, käme das einem Schildbürgerstreich nahe. Die Bahnhofsstraße, die ein Teil der B 28 werden soll, muss wegen der maroden Kanalisation aufgerissen werden. Wird die Umgehung nicht in einem Zug erledigt, müssten die Bagger ein zweites Mal ran. Und das kostet nur mehr Geld, mehr Zeit und mehr Nerven.

    Thomas Reizel




    KnopfTOP


    ARZ 18.8.00

    »Bitte helfen Sie der Stadt Oppenau«
    Gerhard Schröder (SPD) greift Ruder auf

    Im Kampf um den Teilausbau der B 28 in Oppenau bekommt die CDU jetzt Unterstützung: »Das Geld ist da, folgerichtig muss mit dem Ausbau 2001 begonnen werden«, fordert Gerhard Schröder, SPD-Landtagskandidat im Wahlkreis 51 Offenburg.

    Oppenau (tom). Wie für den Lahrer SPD-Landtagsabgeordneten Walter Caroli ist es auch für Schröder erfreulich, dass laut Bundesverkehrsministerium von den zusätzlichen rund 125 Millionen Mark für den Bundesverkehrsstraßenbau in BadenWürttemberg knapp vier Millionen Mark nach Oppenau fließen sollen.

    Gerhard Schröder pflichtet dem CDU-Landtagsabgeordneten Robert Ruder bei, der bereits vorgestern in einem Brief den Landesverkehrsminister Ulrich Müller um schnelle Baugenehmigung gebeten und auf die Verbesserungen für die Oppenauer Infrastruktur hingewiesen hat.

    Der Göppinger Landtagsageordnete Dietrich Birk, Mitglied Im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Landes, glaubt, dass die Stuttgarter Landesregierung die Empfehlung aus Berlin für Oppenau sehr ernst nimmt und sich daran halten wird.

    Gleichzeitig erläutert Birk, dass es angesichts der vielen seit Jahren begonnenen und chronisch unterfinanzierten Projekte im Land anderen Orts schon Unbehagen auslöst, wenn plötzlich außer dem Echterdinger Ei weitere Neubauprojekte beginnen. »Eben weil das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, gibt es hinten und vorne Projektverzögerungen.« Doch sehe er, dass sich auch die Oppenauer sehr über die Tellumgehung freuen. »Ich gönne sie ihnen, aber es gibt auch Unbehagen.«


    KnopfTOP


    ARZ 18.8.00

    Die Umgehung kommt - vielleicht
    Oppenaus Bürgermeister Thomas Grieser optimistisch / Gemeinderäte noch skeptisch

    Einige Gemeinderäte sind skeptisch. Kommt die kleine Umfahrung oder geht Oppenau am Ende noch leer aus? Doch der Sprecher des Stuttgarter Verkehrsministeriums sieht keinen Anlass, der Entscheidung des Bundes für Oppenau zu widersprechen. Festgezurrt wird die Umsetzung des Neubaus aber erst auf einer Bund-Länderkonferenz im Herbst. Zumindest bis dahin bleibt ein Fragezeichen.

    VON RÜDIGER KNIE

    Oppenau. »Sobald sich was gegen Oppenau züsammenbraut, werde ich mit den Fraktionen eine Delegation zusammenstellen und in Stuttgart vorsprechen.«, Zur Zeit sieht Bürgermeister Thomas Grieser aber keinen Grund zu intervenieren. Er vertraut auf die jungsten Zusagen und glaubt an einen Baubeginn bis 2002.

    Hans Klöppner, Sprecher des Stuttgarter Verkehrsministerium, sieht die Bauhoheit beim Bund: »Daraus wollen wir ihn nicht entlassen. Deshalb werden wir auch nicht widersprechen, was die Entscheidung angeht, Geld für Oppenau bereitzustellen.«

    Einen Pferdefuß hat die Sache: Die Fortsetzung laufender Maßnahmen plus die vier Projekte, die nach dem Willen des Bundes bis 2002 in Baden-Württemberg neu begonnen werden sollen - darunter auch Oppenau - sind mit den 125 Millionen Mark, die der Bund zusätzlich bereitgestellt hat, nicht vollständig zu bezahlen. Im Stuttgarter Ministerium fordert man deshalb, die Anschlussfinanzierung zu garantieren, um die begonnenen Arbeiten beenden zu können. »Darüber werden noch Gespräche zu führen sein«, meint Klöppner. Das Oppenauer Projekt sieht er dadurch nicht gefährdet.

    Dotierung noch offen

    Im Herbst werden Gespräche zwischen Bund und Land stattfinden. Denn: »Die genaue Dotierung der Einzehnaßnahmen für 2001-2002 steht noch nicht fest«, teilte Verkehrsminister Reinhard Klimmt gestern seinem Stuttgarter Kollegen mit. In dem Brief bestätigte er die Geldspritze. Im Klartext: Wie viel Geld für welches Projekt zur Verfügung steht, wird erst im Herbst festgelegt. Klimmt verwies zudem darauf, dass der Bundesrat den Etat für den Bundesfernstraßenbau noch absegnen muss. In den Gemeinderatsfraktionen, läuft - sofern, die Urlaubsabwesenheit der Räte dies zulässt - die Abstimmung über das weitere Vorgehen. Für Jörg Peter (CDU) geht es darum, gemeinsam etwas für Oppenau zu erreichen, auch über die Fraktionsgrenzen hinweg. Man werde nicht wochenlang warten, sondern schauen, dass die Finanzierung schnellstmöglich garantiert ist. Willi Keller (SPD) ist erst sicher, wenn er über die Umgehungsstraße fahren kann. Bis dahin müsse jeder versuchen, über seine Parteikanäle dem Glück für Oppenau auf die Sprünge zu helfen. Michael Klett (UWO), dessen Fraktionskollegen alle im Urlaub weilten, ist skeptisch geworden, was Aussagen von Politikern angeht. Schon einmal habe man Oppenau Geld für die Umfahrung versprochen und am Ende sei nichts passiert.


    KnopfTOP


    ARZ 18.8.00

    Oppenauer sind das Tauziehen jetzt leid
    Bürger fordern: Gebt uns endlich unsere Umfahrung, wir haben lang genug gewartet

    Es ist absolut nicht in Ordnung, dass die Fördermittel so lange auf sich warten lassen«, schimpft die Oppenauer Fachverkäuferin Manuela Schmitt (37). »Manchmal denke ich, Oppenau wird einfach nicht ernst genommen.«

    Mit dieser Auffassung steht sie nicht allein im Luftkurort. Die Einwohner sind das ewige Tauziehen und die taktischen Spielchen der Bundes- und Landespolitiker um das Geld leid, sie wollen endlich Taten sehen.

    Manuela Schmitt

    »Oppenau wird nicht ernst genommen«, findet Manuela Schmitt.

    Apotheker Rainer Fettig (60) ärgert sich schon lange: »Wir wohnen direkt an der Hauptstraße, für uns ist der Lärm unerträglich. Oppenau muss dringend entlastet werden. Es würde uns wirklich wütend machen, wenn wir die 3,8 Millionen Mark Zuschüsse jetzt wieder nicht bekommen.«

    Reiner Fettig

    »Die Hauptstraße muss endlich entlastet werden«, fordert Apotheker Reiner Fettig.

    Sophia Huber (53) sagt: »Kurgast wollte ich hier nicht sein. Eine Umgehungsstraße würde mit Sicherheit die Wohnqualität steigern. Wenn man die Poststraße - zweimal aufreißt, nur weil die Fördermittel nicht rechtzeitig kommen, wäre das eine wahnsinnige Geldverschwendung. Mitunter habe ich den Eindruck, dass Oppenau einfach vergessen wird.«

    Und Geschäftsfrau Irene Eckenwalder (54) leidet personlich unter der starken Belastung der Straße: »In den letzten Monaten sind zu dem üblichen Verkehr in der Innenstadt auch noch die schweren Holzlaster gekommen. Die kommen ja oft im Konvoi von sechs bis acht Lastern. Bei uns, bröckelt an den Hauswänden schon der Gips ab, und Risse im Gemäuer sind auch zu sehen.« gk

    Irene Eckenwalder

    Bei ihr bröckelt schon der Gips von den Wänden wegen des Verkehrs: Irene Eckenwalder.


    KnopfTOP


    ARZ 20.9.00

    Oppenau kriegt Halle aus Holz
    Voraussetzung sind aber 2,2 Millionen Mark Zuschuss / Fünf Sägewerker wollen Bau unterstützen.

    Die lang gewünschte Mehrzweckhalle wird Oppenau jetzt bauen - das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Der Clou: Wenn die Finanzierung des vier-Millionen-Mark-Projekts so läuft, wie es die Räte sich vorstellen, wird der Haushalt nicht mit einer Mark belastet.

    VON INGO GÜNTHER

    Oppenau Am Schluss gab's Applaus von den rund 60 Zuschauern bei der Gemeinderatssitzung. Kein Wunder. Das, was die Räte kurz zuvor beschlossen hatten, dürfte manchem Oppenauer vorgekommen sein wie ein Traum.

    Der soll nun Realität werden: Für die Summe von vier Millionen Mark will die Stadt Oppenau die nicht nur von Vereinen, Stadtkapelle, Schule und Narrenzunft lang ersehnte Mehrzweckhalle in der Einmatt bauen - aus Holz. Wo das Geld dafür herkommen soll, dafür legte Bürgermeister Thomas Grieser, einen Plan vor - und, fügte eindringlich hinzu, »Das ist unsere letzte Chance.«

    Und die sieht so aus: Den Löwenanteil von 2,2 Millionen Mark erwartet Grieser vom Regierungspräsidium in Freiburg aus dem Ausgleichstock (sieheKasten). 600.000 Mark schießt der »Förderverein Schwimmbad und Mehrzweckhalle« zu.

    Die fehlenden 1,2 Millionen Mark könnte das Sturmholz bringen, das seit Orkan »Lothar« unaufgearbeitet im Gemeindewald liegt. So geht's: Ein Bauunternehmen soll die Mehrzweckhalle in die Einmatt stellen und sich dafür zum Teil in Holz auszahlen lassen. 20.000 bis 25000 Festmeter müssten dazu aus dem Kommunalwald geholt werden. Kein Problem: Dort wartet noch mindestens die doppelte Menge verwertbares Sturmholz - und wenn, das nicht spätestens bis zum nächsten Frühjahr aufgearbeitet wird ist es ohnehin wertlos.

    Eingefädelt hat dieses Komepensationsgeschäft Gemeinderat und Sägewerker Günther Huber - er und seine Kollegen, Andreas Huber, Helmut Lehmann, Karl Panter und Thomas Müller haben mit folgender Ankündigung das Projekt erst so richtig gezündet. Die Säger wollen das zum Bau der Halle nötige Sturmholz auf eigene Kosten verarbeiten. Das entspricht einer Spende von rund 100.000 Mark. Darüber hinaus haben die Sägewerker zugesagt, das Sturmholz für das Kompensationsgeschäft zum Selbstkostenpreis zu verarbeiten.

    Mit diesen Zusagen im Rücken hofft Bürgermeister Grieser beim Regierungspräsidium (RP) in Freiburg die nötigen 2,2 Millionen Mark Zuschuss locker machen zu können. Vorher müssen Verwaltung und Gemeinderat noch eine Reihe Hausaufgaben machen - und die Zeit drängt. Am 15. Februar 2001 muss der Antrag beim RP auf dem Tisch liegen, mit allen fertigen Plänen und der Zustimmung des Gemeinderats.

    Bis dahin soll ein »nichtständiger Ausschuss«, bestehend aus Grieser, Günther Huber und den Sprechern der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen CDU , UWO und SPD das RP gnädig stimmen - denn ohne Geld aus Freiburg platzt das Projekt Halle. Dass die Beamten beim RP nicht alle Blütenträume reifen lassen, hat gerade erst Oberkirch erlebt: 300.000 Mark, sicher geglaubten Zuschuss für die Halle in Zusenhofen haben sie kurzerhand abgelehnt.

    Sägewerker Günther Huber hofft jedoch auf politische Unterstützung aus der Landesforstverwaltung. »Die wollen schließlich den ökologischen Bau mit Holz populär machen - und dafür ist unser Projekt doch geradezu modellhaft.«

    Ausgleichstock

    Die Mittel des Ausgleichstock verteilt das Regierungspräsidium in Freiburg, um leistungsschwachen Gemeinden zu helfen, notwendige kommunale Einrichtungen zu schaffen. Dabei handelt es sich um Geld aus dem kommunalen Finanzausgleich. Die Gemeinde muss zunächst ihre eigenen Möglichkeiten ausschöpfen; fehlende Eigenmittel können durch Zuweisungen aus dem Ausgleichstock ersetzt werden.


    KnopfTOP


    ARZ 21.9.00

    Bauhof Oppenau bekommt neuen Benzinabscheider
    Investitionen von rund 100.000 Mark sind notwendig

    Oppenau (ig). Im Bauhof der Stadt Oppenau wird ein neuer Benzinabscheider gebaut. Die Investitionen von rund 100.000 Mark sind notwendig, weil die bisherige Anlage nicht den Bestimmungen entspricht. Die Abscheideranlage ist nicht mehr funktionsfähig, der Waschplatz ist vorschriftswidrig so angelegt, dass Wasser von der Hoffläche auf den Waschplatz und umgekehrt fließen kann. Außerdem muss ein Ablauf in der Garage künftig ebenfalls über die Abscheideranlage geführt werden.

    Insbesondere, das Amt für Umweltschutz beim Landratsamt hatte auf den neuen Abscheider gedrängt. Bei Regen und bei Hochwasser tritt derzeit stets ein Rückstau im Regenwasserkanal auf - dann laufen die im bisherigen Abscheider gesammelten Flüssigkeiten aus, mit der Gefahr, dass sie ins Grundwasser geraten. Ursprünglich waren für die Anlage im Haushalt rund 35000 Mark vorgesehen, zwischenzeitlich haben sich die Vorschriften jedoch geändert. Die bisherige Gefahr, dass Grundwasser verschmutzt und Gewässer belastet werden, wird mit der neuen Anlage beseitigt. Das Rückstau-Problem wird so jedoch noch nicht gelöst. Um Kosten zu sparen, kann die Feuerwehr in Oppenau: den Benzinabscheider mitbenutzen. Auch dort wäre sonst eine neue Anlage fällig gewesen.


    KnopfTOP


    ARZ 12.10.00

    SPD-Ortsvereine wollen Wiedervereinigung
    Oppenau und Peterstal planen Zusammenschluss / Im Frühjahr soll neuer Vorstand gewählt werden

    Die Mitglieder des SPD Ortsvereins Oppenau wollen den Zusammenschluss mit Bad Peterstal-Griesbach. Grund für die Vereinigung: Die Mitgliederzahlen sind in beiden Ortsvereinen stark gesunken.

    VON GISELA KAMINSKI

    Oppenau/Bad Peterstal-Griesbach. Mit nur einer Enthaltung stimmte der SPD Ortsverein Oppenau bei seiner diesjährigen Mitgliederversammlung im Haus Taube in Lierbach dem Zusammenschluss mit dem Ortsverein von Bad Peterstal-Griesbach zu. Am 23. Oktober findet in Bad Peterstal die Generalversammlung der dortigen Mitglieder statt. Dann wird sich entscheiden, ob es zum Jahresende 2000 zum Zusammenschluss kommen wird.

    Schon im Voraus war viel, über den Zusammenschluss der beiden SPD-Ortsvereine diskutiert worden. So war es nicht weiter verwunderlich, dass dieser Tagesordungspunkt bei der Mitgliederversammlung schnell abgehandelt werden konnte.

    Anfrage lag schon vor

    Willi Keller, Vorsitzender der SPD Oppenau, konnte bei der Abstimmung bis auf eine Enthaltung alle anwesenden Mitglieder für den Zusammenschluss gewinnen. Der Bad Peterstaler Ortsverein unter Vorsitz von Franz Doll war in den letzten Jahren stark geschrumpft und kann sich offensichtlich aus eigener Kraft nicht mehr halten. So kam von dieser Seite schon vor längerer Zeit die Anfrage nach einem Zusammenschluss, berichtete Willi Keller Sobald die Zustimmung der Peterstaler SPD-Mitglieder erfolgt ist, muss die Regionalgeschäftsstelle in Offenburg bis Ende des Jahres alle Formalitäten regeln.

    In einer gemeinsamen Mitgliederversammlung im Frühjahr soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Bis dahin werden die Ortsvereine kommissarisch von den Vorsitzenden weitergeleitet. Auch über den Namen des gemeinsamen Vereins wurde in Oppenau diskutiert. Alle waren sich hier einig, dass ein Doppelname geführt werden soll.

    Die Ortsvereine in Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach können auf eine gemeinsame Vergangenheit blicken. Bis 1976 gab es nur einen einzigen SPD-Ortsverein im oberen Renchtal. Damals waren sowohl in Oppenau als auch in Peterstal die Mitgliederzahlen recht hoch, so dass man sich zur Trennung entschloss. Durch den Wandel im Verhältnis der Bevölkerung zu den Parteien in den Achtzigern sei ein Rückgang eingetreten, so Willi Keller. Zeitweise hatte Oppenau 120 Mitglieder, heute sind es 39. Bad Peterstal zählte in den 70er Jahren bis zu 22 Genossen, aktuell haben dort nur noch neun Einwohner das SPD-Parteibuch.

    Überalterung sei eine weitere Ursache für den Mitgliederschwund gewesen. »Was uns fehlt, ist eine fundierte Jugendarbeit«, bedauerte Keller. Hier wolle man für die Zukunft neue Impulse setzen.

    Kommentiert von der Web-Redaktion:

    Dieser Artikel kann nicht ganz widerspruchslos bleiben.
    1. Nicht wegen den vorausgehenden Diskussionen ist der Tagesordnungspunkt schnell abgehandelt worden, sondern weil Willi Keller von der Geschäftstelle Offenburg gesagt bekam, dass sonst in Peterstal keine eigene SPD-Liste bei Kommunalwahlen möglich wäre. Eine Auflösung des Peterstaler Ortsvereins und Wiederaufnahme der heimatlosen SPD-Mitglieder in den Oppenauer Ortsverein schied somit aus. Ein Zusammenschluss war die einzige Möglichkeit.
    Die Diskussionen in der Vergangenheit führten immer zu einer Ablehnung eines Zusammenschlusses.
    2. Dass sich bei der Frage nach dem Namen des neuen Ortsvereins alle einig waren, ist falsch. Vielmehr war die Stimmung stark gegen einen Doppelnamen.
    3. (Der Vollständigkeit halber:) Der SPD-Ortsverein Oppenau hat (Stand Urwahl 23. Juli) 40 Mitglieder.

    Volker Heicappell


    KnopfTOP


    ARZ 13.10.00

    Jetzt ist das Engagement der Oppenauer gefragt
    Auftaktveranstaltung zum Thema »Stadtmarketing/Stadtentwicklung«.- Am 23. Oktober gibt's um 19.30 Uhr im Josefshaus ein Bürgerforum

    Am 23. Oktober soll in Oppenau die Initialzündung erfolgen: Im Rahmen eines Bürgerforums, dass um 19.30 Uhr im Josefshaus ansteht, beginnt auch für die interessierten Bürger der Start in eine wohl aufschlussreiche Analysephase, bei der Stärken und Schwächen des Städtles empirisch festgehalten werden sollen.

    VON HANS GEIGER

    Oppenau. Das Bürgerforum bildet den öffentlichen Beginn des Projektes »Stadtmarketing/Stadtentwicklung«, das auch die derzeitige Aufbruchstimmung in der Kommune verstärken könnte. Das Projekt bedeutet letztlich, dass alle an der Stadtentwicklung interessierten Bürger - gleich ob in der Verwaltung oder kommunalpolitisch aktiv oder einfach nur bereit, an der Entwicklung ihrer Heimatstadt mitzuwirken - am Ende des Prozesses zumindest darüber Bescheid wissen, wohin sich die Kommune entwickeln kann und was sich die Bewohner für ihr Städtle vorstellen. Der Fremdenverkehrs. Ort wird fit gemacht, damit er den Bedürfnissen seiner dauerhaften und zeitweiligen Bewohner entspricht. Damit dies fachkundig und frei von Betriebsblindheit geschieht, haben sich Verwaltung und Gemeinderat für professionelle Betreuung entschieden.

    Mit der Begleitung des Prozesses wurde die Kommunal-Beratung Kehl betraut" ein Dreier-Team mit dem Diplom- Psychologen Jürgen Fischer, Professor Hartmut Kühler und Alexander Fromm, das im Metier bereits reichlich Erfahrungen sammelte, unter anderem auch in der Nachbarstadt Oberkirch aktiv ist.

    Allmendplatz
    Steht mit Sicherheit auf der Tagesordnung im Rahmen der Stadtentwicklung: Die Gestaltung der Innenstadt wird den Oppenauern einigen Spielraum lassen, wenn erst einmal die kleine Umgehung gebaut ist.
    Foto: Joachim Zimmermann

    Jeder Oppenauer wird von der Startphase des Projektes etwas mitbekommen, denn ein Fragebogen flattert in jeden Haushalt. Schließlich braucht man, um die Stärken und Schwächen der Stadt genau zu lokalisieren, auch die Meinung der Bürger, die ansonsten zu keinem weiteren Engagement bereit sind. Ergänzt wird diese Analysephase durch Experten-Interviews, durch die man Einblick in Bereiche bekommen will, die ansonsten schwieriger zu erhellen sind. Erst mit dem Datenmaterial, das sich mit der Auswertung angesammelt hat, lassen sich dann Leitbilder entwickeln.

    Arbeitskreise erforderlich

    Im Bürgerforum wird der Verfahrensablauf des Projektes in unterhaltsamem Rahmen näher gebracht werden. Dieser Abend soll aber auch dazu dienen, zur Mitarbeit bereite Bürger in Arbeitskreise einzubinden, die sich mit Themen beschäftigen, die den Betreffenden besonders interessieren. Konkret benannt werden sollen am 23. Oktober auch bereits Schwerpunktthemen des Stadtmarketings und der Stadtentwicklung.

    Im Kern ist das Projekt eine Bürgeraktion, bei der die unterschiedlichsten Auffassungen und Ansätze eingebracht werden können. Dem Bürger wird dabei ein Freiraum für die Selbstgestaltung zugestanden, den er auf den ausgetreteneren Bahnen des kommunalen Lebens so nicht hat. Wer sich der Mitarbeit bei diesem Prozess entzieht, hat später schlechter zu kritisieren, wenn in der Stadt etwas laufen sollte, was missfällt.


    KnopfTOP


    ARZ 13.10.00

    Das Produkt »Luftkurort Oppenau« besser darstellen

    VON HANS GEIGER

    Jetzt startet Oppenau in die Analysephase in Sachen Stadtmarketing und Stadtentwicklung. Die Kommune setzt einen Prozess in Gang, den viele andere Gemeinden und Städte ebenfalls schon durchliefen. Wir fragten Bürgermeister Thomas Grieser nach Sinn und Zielen des Unterfangens.

  • Wozu dient Stadtmarketing?

    THOMAS GRIESER:Stadtmarketing ist ein umfassendes und langfristig angelegtes Führungs und Handlungskonzept für Kommunen. Es umfasst die konsequente Planung, Steuerung und Kontrolle der Beziehungen einer Stadt mit ihren unterschiedlichen Ansprechgruppen. Das bedeutet, die Stadt muss ihre Aktivitäten konsequent auf die Bedürfnisse ihrer »Kunden« (Bürger undGäste) ausrichten. Die Wünsche und Bedürfnisse von Zielgruppen müssen analysiert und daraus Leitbilder und Ziele abgeleitet werden.

  • Ist Stadtmarketing/entwicklung nicht die klassische Aufgabe der Kommunatpolitiker und der Verwaltung?

    GRIESER:Sie ist Gestaltung der Zukunft einer Gemeinde, die klassische Aufgabe der Kommunalpolitik. Allerdings lässt die Entwicklung erkennen, dass das Spannungsverhältnis zwischen Bürgernähe, effizienter kostengünstiger Verwaltungstätigkeit und zu. nehmenden öffentlichen Aufgaben stärker geworden ist. Diesen Aufgaben haben sich alle Kommunen zu stellen, insofern ist ein gesunder Wettbewerb entstanden. Stadtmarketing soll dazu dienen, im Wettbewerb die persönliche Identifikation der Bürger mit ihrer Gemeinde herauszustreichen, weil Aufgaben und Zielvorstellungen an denen mitgearbeitet wurde, sehr viel leichter verinnerlicht werden.

  • Was erhoffen Sie von der Beteiligung der Bürger?

    GRIESER: Zunächst hoffe ich natürlich auf eine rege Beteiligung. Beteiligte werden in der Zusammenarbeit in Gruppen sehr viel mehr an die Probleme herangeführt, können an Lösungen mitarbeiten und das wird auch ihr Verständnis für ihre Mitbürger und deren Bedürfnisse stärken. Also werden die Beteiligten kommunalpolitische Erfahrungen sammeln und vielleicht wird der eine oder andere über die Arbeit des Stadtmarketings hinaus Freude und Spass an einem Ehrenamt, sei es politisch oder auch in den Vereinen finden.

    Thomas Grieser

    Will das »Produkt« Oppenau für Bürger und Gäste verbessern: Bürgermeister Thomas Grieser. Föto: Archiv

  • Schwächen und Stärken der Stadt. Sind die nicht schon lange bekannt?

    GRIESER: Es wäre schlecht, wenn der Bürgermeister darüber nicht Bescheid wüsste. Allerdings werden die Stärken und Schwächen auch subjektiv zu beurteilen sein. Deshalb halte ich die Stärken- und Schwächenanalyse für ein wichtiges Instrument.

  • Oppenau startet auf einen langen Weg. Wo soll sich die Kommune am Ende befinden?

    GRIESER: Zum Schluss er warten wir für unsere Gemeinde ein Leitbild und ein positives Konzept für alle Bereiche. Wir wollen das Produkt »Luftkurort Oppenau« verbessert darstellen mit all den Angeboten und Leistungen unserer Stadt, ihren Ressourcen, den Standorten für Wohnen und Gewerbe, der Infrastruktur, auch der Atmosphäre und dem Flair. Dieses Produkt ist keineswegs etwas Gegebenes, sondern es muss kontinuierlich entwickelt und gepflegt werden, wie dies aussehen soll, wird im Rahmen dieses Marketingkonzeptes erarbeitet und deshalb wird am Ende oberstes Ziel sein, die Identifikation unserer Bürger mit unserer Stadt zu stärken. Es muss uns gelingen, in der Verwaltung, bei den Bürgern, unseren Unternehmern, in der Gastronomie und im Einzelhandel Aufbruchstimmung zu erzeugen und eine breite Bewegung in Gang zu setzen.


    KnopfTOP


    ARZ 17.10.00

    »Die Ökosteuer wurde emotional hochgeschraubt«
    Abgeordnete Kressl (SPD) beim Ortsverein Oppenau

    Über Benzinpreise und die Ökosteuer sprach die Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl beim Ortsverein Oppenau.

    Oppenau (gk). Die Diskussion um die Erhöhung der Benzin- und Ölpreise, die oft mit der Ökosteuer in Verbindung gebracht würden, seien emotional hochgeschraubt worden, sagte Nicolette Kressl. 1999 wurden auf das Heizöl pro Liter vier Pfennig für die Ökosteuer abgeführt, der Preis habe sich aber in einem Jahr weit mehr als verdoppelt. Ähnlich sehe es mit den Benzinpreisen aus. Grund für die Entwicklung seien die geringeren Fördermengen. Kressl fügte hinzu, 1960 habe man für einen Liter Normalbenzin im Durchschnitt 14 Minuten arbeiten müssen, heute nur noch vier Minuten.

    Die Ökosteuer soll den Faktor Arbeit günstiger machen und den Faktor Energieverbrauch verteuern, um so die Rentenversicherung zu senken. Kressl ging auch auf die Steuerreform ein. Nur durch eine solide Finanzpolitik, die einejährliche Einsparung von 30 Milliarden Mark vorsehe, könne man einem Desaster entgehen. Bis zum Jahre 2006 soll es keine Neuverschuldung geben.

    Nicolette Kressl ist seit 1994 im Bundestag. Sie ist im Finanzausschuss tätig und für Steuer-, Währungs- und Bankenpolitik zuständig. Ihren Schwerpunkt setzt sie in der steuerlichen Familienpolitik.

    Nicolette Kressl Nicolette Kressl und Willi Keller. Foto: Gisela Kaminski

    KnopfTOP


    ARZ 18.10.00

    Oppenau, behält sein Grundbuchamt
    Obwohl die Stadt in die elektronische Speicherung investieren muss, will sie ihre Akten lieber weiter selbst verwalten

    Die Absicht der Landesregierung, mit der Einführung des elektronischen Grundbuches auch die Zahl der Grundbuchämter zu reduzieren, gerät zum Flop: Wieviele andere Gemeinden behält auch Oppenau seine Akten lieber selbst.

    VON INGO GÜNTHER

    Oppenau.Ratsschreiber Wolfgang Groth hat schnell nochmal nachgezählt: 5000 Akten beherrscht er im Grundbuchamt, das sind 70 laufende Meter in Hängerordnern, dazu noch zehn Meter uralte Folianten - von den Unterlagen vergangener Jahrhunderte im : Stadtarchiv ganz zu schweigen. Groth wird sie alle demnächst in elektronische Dateien umwandeln.

    Das ist nicht ganz im ursprünglichen Sinne des Gesetzes, das die Landesregierung im vergangenen Jahr verabschiedet hat. Die Grundbuchämter müssen danach demnächst elektronisch geführt werden - aber insbesondere sah das Gesetz zunächst vor, im einem Aufwasch die Zahl der Grundbuchämter zu verringern. Davon nämlich gibt es in Baden-Württemberg viel mehr als im Rest von Deutschland. Überall sonst werden Grundbücher beim Amtsgericht geführt, nur nicht im Ländle. Hier sind die Gemeinden zuständig.

    Ihre Grundbuch-Kompetenz wollte jedoch eine große Mehrheit der Gemeinden nicht aufgeben. Daher stellte das Land ihnen schließlich zur Wahl, ob sie ihr Amt auf eigene Kosten auf elektronische Erfassung umrüsten oder es abgeben an den Sitz des jeweiligen Notariats - in Oppenaus Fall also an Oberkirch.

    Kappelrodeck, Lauf, Neuried, Sasbach, Willstätt, Ottenhöfen, Renchen, sie alle haben sich jüngst dafür entschieden, ihr Grundbuchamt zu behalten. Und dafür haben sich am Montagabend auch die Fraktionen im Oppenauer Gemeinderat einhellig ausgesprochen. Beunruhigt hatte die Räte vor allem, dass in einer Übergangszeit der Zugriff auf die rund 5000 Akten erschwert wäre, wenn sie nach Oberkirch gehen: Bis sie sämtlich elektronisch erfasst sind, könnten nach heutigen Schätzungen bis zu zehn Jahre vergehen. So lange wäre der Blick in die Unterlagen nur über den Dienstweg nach Oberkirch möglich - und der könnte lang und steinig werden, ahnten die Räte.

    Deshalb wird Oppenau nun sein eigenes elektronisches Grundbuch aufbauen. Die dafür nötigen Programme stellt das Land kostenlos zur Verfügung. Zu Buche schlägt aber die technische Ausstattung: Immerhin 36 000 Mark kosten Server und Arbeitsplatz-PC inklusive Einrichtung des Systems, Standard-Software und Schulung der Mitarbeiter, rechnet die Oppenauer Verwaltung vor. Oppenau kommt damit noch vergleichsweise billig weg: Weil es hier bereits ein Netzwerk mit Anbindung an das Regionale Rechenzentrum in Freiburg gibt, sind die nötigen Investitionen geringer als anderswo.

    Bei den laufenden Kosten würden sich Einnahmen und Ausgaben mit je rund 63000 Mark ausgleichen, schätzt die Oppenauer Verwaltung.

    Sind erst einmal alle Daten erfasst soll von überall her übers Internet auf die elektronischen Grundbücher zugegriffen werden können - gegen eine Gebühr, die aber nicht die Gemeinde, sondern das Land kassiert. Profitieren könnten die Gemeinden aber dennoch - die elektronische Verarbeitung der Daten macht etliche Stellen überflüssig. - und den Platz für neue Akten spart die Elektronik auch.

    »Kalkulation zu knapp«

    Der Oberkircher Notar Georg Neuwirth hatte den Oppenauer Gemeinderat davon zu überzeugen versucht, dass es besser für die Gemeinde sei, das Grundbuchamt abzugeben. Unterschiedliche Grundbuchsysteme könne man sich in Deutschland nicht mehr leisten, argumentierte Neuwirth - und er bezweifelte außerdem, dass es bei den kalkulierten Kosten bleiben werde: »In fünf Jahren brauchen Sie wieder neue Computer«, prophezeite Neuwirth, und berichtete außerdem von den erheblichen Schwierigkeiten, die mit der Grundbuch-Software aufträten. Das treibe die Personalkosten in die Höhe.

    Neuwirths Ausführungen vermochten die Oppenauer Gemeinderäte jedoch nicht zu beeinflussen. »Das Grundbuchamt war immer ein Zuschussgeschäft, das bleibt es auch in Zukunft«, resümierte Bürgermeister Thomas Grieser gänzlich unbeeindruckt, gestand Neuwirth aber zu: »Sie haben sich tapfer geschlagen.«

    Wolfgang Groth
    Ratsschreiber Wolfgang Groth, der Herr über 5000 Akten, hält das
    Grundbuchamt in Oppenau auch künftig im Griff.
    Foto: Joachim Zimmermann

    KnopfTOP


    ARZ 18.10.00

    Gemeinderat in Kürze:
    Naturpark soll Fördermittel bringen

    Oppenau (ig). Die Stadt Oppenau wird dem »Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord« beitreten. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung vom Montagabend einstimmig beschlossen. Die Gründungsversammlung des Naturparkvereins soll noch in diesem Jahr stattfinden. Für den Beitritt zum Naturpark haben sich bereits Oberkirch und Bad Peterstal-Griesbach entschieden (wir berichteten ausführlich). Im Gegensatz zu Nationalparken, Biosphärenreservaten oder Naturschutzgebieten ist die Ausweisung eines Naturparks nicht mit Einschränkungen für Bürger, Gemeinde, Tourismus und Gewerbe verbunden. Allein bei Gebäuden im Außenbereich wie Schutz- oder Grillhütten im Naturpark ist eine Zustimmung der Naturschutzbehörde erforderlich.

    Die Beteiligung am Naturpark eröffnet Oppenau den Zugang zu Mitteln, die von Land und Europäischer Union für Landschaftspflege, Artenschutz, naturschonendem Tourismus und Vermarktung regionaler Pro dukte bereitgestellt wird.

    Stadt hat Geld im Haushalt gespart

    Oppenau (ig). Rund 500.000 Mark aus Haushaltsmitteln für 1999 kann die Stadt Oppenau in ihre allgemeine Rücklage überführen. Um diesen Betrag haben die Einnahmen der Gemeinde im vergangenen Jahr ihre Ausgaben überstiegen. Insbesondere gespart hat die Stadt bei den Investitionen: Dafür wurden 1999 nur rund 1,8 Millionen Mark aufgewendet. Grund war unter anderem, dass teure Vorhaben wie die neue Kanalisation in der Bahnhofsstraße verschoben werden mussten. Für das Jahr 2000 rechnet die Stadt wegen erheblicher Gewerbesteuer-Einbrüche und Mindereinnahmen- aus dem Gemeindewald mit einem Haushaltsdefizit von rund 1,5 Millionen Mark. Es soll aus der Rücklage ausgeglichen werden.

    Wasser wird womöglich teurer

    Oppenau (ig). Die Stadtverwaltung denkt an eine Erhöhung der Wasserpreise Ursache: Die derzeitigen Gebühren sind nicht mehr kostendeckend. Im Haushalts Jahr 1999 schlossen die Stadtwerke Oppenau mit einem Verlust von mehr als 113.000 Mark ab, der nur teilweise mit dem Gewinnvortrag von 1998 ausgeglichen werden kann. Stadtkämmerer Uwe Gaiser nannte als Grund für das Defizit, dass der Wasserverbrauch in Oppenau deutlich zurückgegangen sei. Die den derzeitigen Preisen zugrunde liegende Kalkulation habe auf höheren Verbrauchswerten basiert.

    Verkaufsoffener Sonntag entfällt

    Oppenau (ig). Die Werbegemeinschaft Oppenau verzichtet in diesem Jahr auf einen verkaufsoffenen Sonntag. Ursprünglich war dafür der vom Ortenaukreis festgelegte Nikolausmarkt als Anlass geplant, dieser fällt jedoch auf den 26. November - gleichzeitig, der Totensonntag. Die Werbegemeinschaft veranstaltet stattdessen einen Weihnachtsmarkt am darauffolgenden Sonntag, 3. Dezember.


    KnopfTOP


    ARZ 18.10.00

    Sala
    Jugendreferent Héctor Sala stellte dem Gemeinderat sein Konzept
    für ein Jugendforurn vor.
    Foto: Ingo Günther

    Den Jugendlichen fehlt ein Treffpunkt
    Gemeinderat will Bedürfnisse jetzt näher erkunden

    Oppenau,(gk/ig). Der Jugendreferent Héctor Sala vom Landratsamt des Ortenaukreises hat im Oppenauer Gemeinderat Vorschläge zum Aufbau einer systematischen Jugendarbeit gemacht. Sala regte an, ein Jugendforum zu bilden, in dem außer den Jugendlichen auch Vertreter der Kirchen, des Gemeinderats, der Vereine und der Schulen sowie interessierte Erwachsene Platz finden sollen. Sala schlug außerdem vor, zunächst mittels einer Fragebogenaktion die Bedürfnisse der Jugendlichen zu ermitteln. Nach einem ähnlichen Konzept geht zur Zeit die Stadt Friesenheim vor. Dort begleitet Sala ebenfalls das Projekt. Der Oppenauer Gemeinderat will Salas Vorschläge unterstützen.

    Ein Informationsabend für die Jugendlichen selbst hatte bereits am Freitagabend im , evangelischen Gemeindehaus stattgefunden, initiiert von einem fünfköpfigen Team aus Oppenau, das sich schon seit längerem mit der Situation der Jugendlichen in Oppenau auseinandersetzt. Seit Monaten bereits trifft sich die Gruppe vierzehntägig, um gemeinsam ein Konzept für Jugendarbeit in Oppenau zu entwickeln. Am Freitagabend ging es darum, zu sehen, ob Bedarf für Jugendarbeit vorhanden ist. Mit soviel Resonanz hatte das Team, bestehend aus Ute Wolfsmüller, Cordula Neuenschwander, Sigrun Meyer, Susanne Harter und Franz Schmiederer, gar nicht gerechnet: Mehr als dreißig Jugendliche waren ins evangelische Gemeindehaus gekommen.

    Folgende Wünsche haben die Jugendlichen dort aufgelistet: Discos, Musik hören und machen, Videoabende, Tischtennis, Billiardspiel. Einig waren sich alle, dass ihnen in Oppenau ein Raum fehle, in dem sie sich regelmäßig treffen könnten.


    KnopfTOP


    ARZ 31.10.00

    Oppenau,will Fördergeld für Halle

    Oppenau. Die Stadt Oppenau hat beim Landratsamt einen Antrag auf Förderung der geplanten Mehrzweckhalle aus dem »Entwicklungsprogramm ländlicher Raum« eingereicht. Bis zu 50 Prozent der Kosten, die für den Mehrzweckbereich der Halle entstehen, könnten aus diesem Landestopf finanziert werden. Dieser Antrag ist unabhängig von den Fördermitteln, die die Stadt im Februar nächsten Jahres beantragen wird, um Geld für den Bau der Halle aus dem Ausgleichsstock des Landkreises zu erhalten.

    Die Halle soll etwa vier Millionen Mark kosten. Ein Teil soll auch aus dem Verkauf des Sturmholzes realisiert werden, das durch den Orkan»Lothar«noch im Gemeindewald liegt. Bürgermeister Thomas Grieser trat allen im Ort kursierenden Gerüchten entgegen, das vorhandene Holz reiche dazu nicht aus. Die Aufarbeitung sei rascher vorangeschritten als erwartet, so Grieser, ein großer Teil des Sturmholzes sei deshalb bereits im Nassholzlager. Es wird von den Sägewerken der sogenannten Schliffkopfrunde zu fest vereinbarten Preisen abgenommen.

    Gerüchte, in denen es heißt, Oppenau werde kein Geld aus dem Ausgleichsstock für die Halle bekommen, seien ebenso falsch, sagte Grieser. Der Bürgermeister verwies darauf, dass der Antrag auf diese Mittel von der Gemeinde erst am 15. Februar gestellt wird, und deshalb heute keinesfalls schon darüber entschieden sein kann.


    KnopfTOP


    ARZ 3.11.00

    Spatenstich
    Gute Stimmung: Mit der Brücke nach Ramsbach haben Bürgermeister Thomas Grieser, Ernst Kugelstadt, der Leiter das Amtes für Flurneuordnung, und Ramsbachs Ortsvorsteher Ludwig Mayer eines der vielen Oppenauer Bauprojekte gestartet. Foto: Gisela Kaminski

    Brücke nach Ramsbach kommt noch dieses Jahr
    Erster Spatenstich / Das neue Bauwerk wird breiter und tragfähiger

    An der alten Steinenbachbrücke zwischen Oppenau und Ramsbach haben Bürgermeister Thomas Grieser und seine Mitstreiter am Dienstag den ersten Spaten für die neue Brücke in die Erde gestochen. Die Stimmung war bestens.

    VON GISELA KAMINSKI

    Oppenau. Bürgermeister Thomas Grieser sagte, es habe einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, um die nötigen Mittel für das Bauvorhaben zu bekommen, das mit zirka 700.000 Mark Kosten veranschlagt wurde. Den Löwenanteil von 85 Prozent zahlt das Land, den Rest bringt die Gemeinde selbst auf. Grieser dankte den Mitstreitern für ihre Unterstützung. Wichtig sei, dass der Zeitplan bis Dezember eingehalten würde, damit die Anwohner im Winter nicht über die gefährlichen Steilhänge einen Umweg in Kauf nehmen müssten.

    Für Thomas Grieser und vor allem auch für den Ortsvorsteher von Ramsbach, Ludwig Mayer, geht ein Wunsch in Erfüllung. Der Neubau ist nötig, weil bei der alten Brücke die Widerlager unterspült waren und die Stützmauern abgebrochen waren. Die Tragfähigkeit der Brücke von sechs Tonnen konnte nicht mehr gewährleistet werden, informierte Heiner Rödele, Verantwortlicher für die Bauabwicklung, die Anwesenden.

    60 Tonnen Tragkraft

    Die neue Brücke wird eine Traglast von 60 Tonnen haben und statt der bisherigen 17 Meter Spannweite 23 Meter aufweisen. Die Nutzfläche wird von drei Metern auf drei Meter fünfzig erhöht, dazu kommt noch an beiden Seiten ein halber Meter Gehweg. Das Bauwerk steht auf Bohrpfählen und wird in einer »Stahlaufhängerkonstruktion« gefertigt. Der Bodenbelag besteht aus Holz.

    Mit dem Bau der Brücke wird gleichzeitig eine Anbindung an die neue Zufahrt zum Autohaus Roth und zum Fahrzeugbau Doll geschaffen. Dadurch würde die gefährliche Ausfahrt bei Haldenhofkreuz in Richtung B 28 wegfallen, so Rödele und Ludwig Mayer.

    Ernst Kugelstadt, Leiter des Amts für Flurneuordnung, der sich sehr.für dieses Bauvorhaben eingesetzt hatte, zeigte sich erfreut, dass in Oppenau eines der vielen geplanten Vorhaben neben Umgehung und Mehrzweckhalle fertig wird.

    Der Orkan Lothar habe das Bauvorhaben beschleunigt - die 40.000 Festmeter Sturmholz, die über die Brücke herausgebracht werden müssen, seien ein starkes Argument gewesen. Kugelstadt wünschte dem Bau einen guten Verlauf und hofft auf einen langen Bestand der neuen Konstruktion.


    KnopfTOP


    ARZ 22.11.00

    Plätzrücken bei Gewerbeflächen
    Für Erweiterung bei Etol wird»Nordwasser« vergrößert

    In den Gewerbegebieten »Nordwasser« und Hubackermatt« wird es kleine Veränderungen geben. Damit trägt der Gemeinderat den Wünschen der Unternehmen Etol und Bruder Maschinenbau Rechnung.

    Oppenau (ig). Das Gewerbegebiet »Nordwasser« bei der Firma Etol wird um etwa 1,2 Hektar vergrößert. Etol plant hier in absehbarer Zeit Erweiterungen, außerdem können sich künftig weitere kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe ansiedeln. Damit sich die gesamte Gewerbefläche im Flächennutzungsplan, nicht vergrößert, wird im Gegenzug die »Mengelsmatt« jenseits der Rench künftig nicht mehr als Gewerbegebiet ausgewiesen.

    Geringfügig wird auch das Gewerbegebiet »Hubackermatt« vergrößert. Hier baut die Firma Bruder Maschinenbau die ehemalige Halle der Firma Kemmerling zu ihrer neuen Produktionsstätte um (ARZ berichtete), stößt dabei aber an die Grenzen des Gewerbegebiets.

    Veränderungen soll es auch beim bisherigen Standort von Bruder Maschinenbau in Ibach geben. Dort ist ein bisher freies Gebiet bei der letzten Änderung des Flächennutzungsplans ebenfalls als Gewerbegebiet ausgewiesen worden, wird jetzt aber nicht mehr benötigt. Nach den Vorschlägen der Oppenauer Verwaltung soll dieses Grundstück jetzt in Wohnbaufläche umgewandelt werden. Ob die Behörden dieser Umwidmung stattgeben, ist jedoch fraglich.


    KnopfTOP


    ARZ 22.11.00

    Wohngebiet »Galgenmatten« geht in die Planungsphase

    Oppenau (ig). Der Oppenauer Gemeinderat hat dem Architekten Franz Vollmer den Auftrag erteilt, den Bebauungsplan für das künftige Wohngebiet »Galgenmatten« zu entwickeln. Vollmer hat dem Rat am Montagabend bereits einen Entwurf vorgelegt. In der vergangenen Woche hatte der Ortschaftsrat Ramsbach dem Vorhaben der Grundstücksbesitzer zugestimmt, selbst als Bäuträger aufzutreten (ARZ berichtete).

    In den Galgenmatten sollen ,nach den bisherigen Planungen 18 Ein- oder Zweifamilienhäuser entstehen. Alle Häuser sollen mit einer solarthermischen Anlage ausgestattet werden. Außerdem wird geprüft, ob sich als Heizung für die Gebäude eine Hackschnitzelanlage anbietet.

    Das Wohngebiet »Galgenmatten« könnte in der Zukunft, noch um weitere Bauplätze auf einem angrenzenden Grundstück erweitert werden. Der erste Entwurf des Architekten hat diese denkbare Ausweitung bereits berücksichtigt.


    KnopfTOP


    ARZ 22.11.00

    Sparen macht Wasser teurer
    Preis je Kubikmeter steigt auf 2,93 Mark / Abwassergebühren sinken

    Kämmerer Uwe Gaiser hatte es bereits vor Wochen angekündigt: Der Wasserpreis in Oppenau wird zu Beginn des nächsten Jahres steigen. Das hat der Gemeinderat jetzt so entschieden. Die Begründung klingt paradox: Die Oppenauer verbrauchen zu wenig.

    Oppenau (ig). Vom 1. Januar 2001 an wird der Kubikmeter (das sind 1000 Liter) Wasser in Oppenau inklusive Mehrwertsteuer 2,93 Mark statt bisher 2,56 Mark kosten. Die Anhebung hat der Gemeinderat verfügt, weil die Stadtwerke derzeit Verluste mit dem Frischwasser einfahren: Im Jahr 1999 schloss die Bilanz des Eigenbetriebs mit einem Negativ-Saldo von über 113.000 Mark ab.

    Grund für den Verlust: Der Wasserverbrauch ist erheblich zurückgegangen. 1998 hatten die Oppenauer noch fast 250.000 Kubikmeter Wasser aus der Leitung laufen lassen. Im Jahr 1999 waren es aber nur noch 230.000 Kubikmeter.

    Teure Abschreibungen

    Das wirft die bisherige Kalkulation über den Haufen - denn die mit Abstand teuersten Posten bei den Aufwendungen der Stadtwerke sind die Löhne und die Abschreibung der Anlagen. Und die werden auch dann nicht geringer, wenn der Einzelne weniger Wasser verbraucht.

    Mit den jetzt höheren Preisen soll der aufgelaufene Verlust innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder abgebaut werden.

    Der Gebührenaufschlag beim Frischwasser wird jedoch fast wieder aufgefangen: Ebenfalls zum Beginn des nächsten Jahres werden voraussichtlich die Abwassergebühren je Kubikmeter gesenkt. Die Differenz der beiden Preisveränderungen macht nach den bisherigen Plänen 11 Pfennige je Kubikmeter aus - damit halte sich die finanzielle Belastung, der Oppenauer in Grenzen, sagt Bürgermeister Thomas Grieser: »Pro Kopf - wird's bei einem Durchschnittsverbrauch von 42 Kubikmetern gerade 4,62 Mark im Jahr teurer für den Einzelnen.«


    KnopfTOP


    ARZ 22.11.00

    Brückenschlag: Wahrscheinlich noch in diesem Jahr wird die marode Olbrünnelebrücke im Oppenauer Stadtpark abgerissen und an ihrer Stelle eine neue aufgebaut. Sie wird aus Holz bestehen und voll überdacht werden. Den Brückenschlag lässt sich die Stadt insgesamt 60.000 Mark kosten. Foto: Joachim Zimmermann


    KnopfTOP


    ARZ 22.11.00

    Stadt bleibt Ortenauer Tarifgemeinschaft treu

    Oppenau. Die Gemeinde wird auch in den kommenden zwei Jahren das Ortenauer Tarifmodell im Öffentlichen Nahverkehr unterstützen. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Stadt Oppenau wird demnach auch in den Jahren 2001 und 2002 den Nahverkehr jeweils mit 14.234 Mark unterstützen. Dieser Anteil blieb seit 1994 unverändert.


    KnopfTOP


    ARZ 24.11.00

    Friedhof
    Auch die Pflege eines Friedhofs kostet Geld, daher müssen die Bestattungsgebühren immer wieder angepasst werden. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wurden in Oppenau jährlich 58 Menschen beerdigt. Foto: Joachim Zimmermann

    Reihengräber kosten künftig weniger
    Vom 1. Dezember an gilt in Oppenau eine neue Gebührenordnung für das Bestattungswesen

    Heikles Thema: Die Stadt Oppenau passt die Gebühren im Bestattungswesen den ihr tatsächlich entstehenden Kosten an. Das heißt aber nicht, dass Beerdigungen prinzipiell teurer werden.

    VON INGO GÜNTHER

    Oppenau. Zuletzt waren die Gebühren im Februar 1998 verändert worden. »Wir wurden aber von der Gemeindeprüfungsanstalt aufgefordert, die Gebühren in kurzen Zeitabständen an die Preisentwicklung anzupassen«, berichtet Andreas Huber vom Oppenauer Hauptamt, »so vermeiden wir große Sprünge.« Der Gemeinderat hat den neuen Gebühren in seiner Sitzung am Montag zugestimmt. Die aktuellen Sätze gelten schon vom 1. Dezember an.

    Mehr Geld für Urnen

    Bisher lag der Deckungsgrad im Oppenauer Bestattungswesen bei 87,48 Prozent. Das heißt: Von jeder Mark Kosten, die der Stadt für Beerdigungen entstanden, forderte sie im Schnitt nur 87 Pfennige von den Angehörigen zurück.

    Künftig entsprechen die meisten Gebühren wieder annähernd dem, was die Stadt tatsächlich aufwenden muss. Nicht alles jedoch wird teurer. Die Beerdigung von Kindern bis sechs Jahre kostete bisher 1230 Mark - dafür werden fortan nur noch 840 Mark verlangt. Deutlich steigen aber die Gebühren bei Urnen-Bestattungen: von bisher 230 Mark auf 480 Mark. Wie schon jetzt wird weiterhin auf alle Bestattungspreise ein Zuschlag von 40 Prozent erhoben, wenn die Beerdigung auf Wunsch der Angehörigen am Samstag stattfindet.

    Tendenziell sinken werden die Preise für die Grabstätten. Ein Reihengrab auf dem alten Friedhofsteil etwa kostet bisher 950 Mark, vom 1. Dezember an werden es 880 Mark sein.

    Ganz bewusst von den tatsächlichen Kosten weicht die Gemeinde bei den Gebühren für die Benutzung der Aussegnungshalle ab. Der Kalkulation nach müssten dafür mehr als 800 Mark bezahlt werden. Nach der neuen Gebührenordnung sind jedoch nur 430 Mark zu entrichten. »Man kann eben einfach keinem Menschen vermitteln, dass zwei Stunden in der Halle so viel Geld kosten«, sagt Andreas Huber.


    KnopfTOP


    ARZ 2.12.00

    Land hilft Oppenau mit 250.000 Mark

    Oppenau/Stuttgart. Der Ministerrat in Stuttgart hat die Ausweitung der Landesbeihilfe, auf alle vom Orkan Lothar betroffenen Kommunen beschlossen. Für Oppenau bedeutet dies eine Zuwendung von 250.000 Mark. Die Stadt Oppenau begrüßt diese Regelung, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle Kommunen, deren Sturmschaden sich auf die fünffache Menge des normalen Jahreseinschlags beläuft, erhalten diese Hilfe für den Transport ins Nasslager (8 Mark je Festmeter) und die Nasslagerung an sich (4 Mark je Festmeter).

    Im März war entschieden worden, dass nur die so genannten Sockelgarantiegemeinden die Beihilfe erhalten. Hiergegen hatte sich Oppenau mit dem Hinweis gewehrt, dass dadurch einwohnerstarke Gemeinden bevorzugt wären. Zum Erfolg hatte ein Antrag der CDU- und FDP-Fraktionen im Landtag geführt. Ohne Beihilfe wären die betroffenen Kommunen gezwungen gewesen, ihr Holz schnell auf den Markt zu bringen, was zu einem weiteren Preisverfall geführt hätte.


    KnopfTOP


    ARZ 12.12.00

    Umfahrung in Oppenau wird ab 2001 gebaut
    Projektdauer: zwei Jahre

    Die kleine Umfahrung über die Oppenauer Bahnhofstraße kommt: Gestern signalisierte das Verkehrsministerium in Stuttgart: »Wir sind guter Hoffnung für einen Spatenstich 2001.«

    VON RÜDIGER KNIE

    Oppenau. »Dank des Erlöses aus der Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen gibt's für den Straßenbau mehr Geld«, erklärte Michaela Preuss, Pressereferentin von Verkehrsministerin Gerdi Staiblin auf Anfrage der ACHER-RENCH- ZEITUNG. Nachdem gestern die Gespräche zwischen Bund und Land über die Verwendung dieser Fernstraßen-Baumittel bis 2002 abgeschlossen wurden, fehlt nur noch die Zustimmung des Bundestages im Rahmen der Haushaltsberatung - für den Finanzposten Oppenau eigentlich nur noch Formsache. Deshalb gilt aus Sicht des Stuttgarter Ministeriums der Bau der kleinen Umfahrung im kommenden Jahr als sicher. Im Sommer hatte der damalige Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt zusätzlich 125,2 Millionen Mark für den Fernstraßenbau in BadenWürttemberg über einen Zeitraum bis 2002 locker gemacht - unter anderem für Oppenau. Unklar war aber bis gestern, ob der Beginn schon 2001 erfolgt.

    Das Straßenbauamt Offenburg rechnet mit Baukosten von 4,5 Millionen Mark. Eine weitere Million kostet der Grunderwerb. »Baubeginn könnte nach den Handwerker-Ferien 2001 sein«, erklärte Markus Zink, Leiter der Planungsabteilung beim Straßenbauamt, den die ARZ über den vorgezogenen Termin informierte. Zunächst läuft die Ausschreibung und deren Vorbereitung. Im 1. Bauabschnitt werden am Ortseingang zwei Brücken über den Lierbach gebaut. Ineinander übergehen Abschnitt zwei und drei. Neben dem Straßenbau saniert die Stadt in der Bahnhofsfräße die Kanalisation. Zink rechnet mit einer Gesamtbauzeit von zwei Jahren.


    KnopfTOP


    ARZ 20.12.00

    Investitionen verfünffacht
    Mehrzweckhalle drückt Haushalt 2001 Stempel auf / Grundsteuer erhöht

    Ein Volumen von fast 7,3 Millionen Mark erreicht der Vermögenshaushalt der Stadt Oppenau im kommenden Jahr. Davon sind allein vier Millionen Mark für den Bau der Mehrzweckhalle vorgesehen.

    VON INGO GÜNTHER

    Oppenau. Der Oppenauer Gemeinderat hat den Haushalt am Montag einstimmig verabschiedet. Die Beratungen gingen in diesem Jahr eilig voran. Ende Januar will Oppenau Geld aus dem Ausgleichsstock beantragen. Dazu muss der Haushalt von den Aufsichtsbehörden genehmigt sein, die Zeit drängte also.

    Veränderungen für die Oppenauer bedeuten insbesondere die im Haushalt beschlossene Erhöhung der Grundsteuer A und Grundsteuer B. Die Hebesätze werden von 300 auf 320 Prozent erhöht. Daraus erwartet die Stadt Mehreinnahmen von rund 56.000 Mark.

    Die Belastungen daraus für die Oppenauer nennt Kämmerer Uwe Gaiser »geringfügig«: Die Grundsteuer für ein Einfamilienhaus würde seinen Berechnungen nach um etwa 25 Mark im Jahr steigen, ein Gewerbebetrieb muss mit zusätzlichen Kosten von etwa 100 bis 200 Mark rechnen, bei Landwirten schlägt die Erhöhung mit rund 100 Mark jährlich zu Buche.

    Die zusätzlichen Einnahmen kann die Stadt gut gebrauchen, die Erhöhung der Grundsteuer ist aber auch ein Stück Taktik: Der Bau der Mehrzweckhalle in der Einmatt, dafür sind vier Millionen Mark im Haushalt veranschlagt, kann nur realisiert werden, wenn die Stadt erhebliche Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock und dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum erhält - mit 3,2 Millionen Mark vom Land kalkuliert die Gemeinde hier.

    Um die zu erlangen, muss Oppenau jedoch selbst alle Anstrengungen unternommen haben, die nötigen Mittel zusammenzukratzen - und dazu gehört auch das vorsichtige Drehen an der Steuerschraube,

    Spielraum dank Rücklage

    Sollte die Halle teurer werden als erwartet oder fließen die Zuschüsse nicht so wie erhofft, dann gibt die allgemeine Rücklage einen gewissen Spielraum. Ende 2001 soll dort mindestens noch eine runde Million Mark zur Verfügung stehen.

    Jetzt hat die Rücklage noch ein Volumen von 2,5 Millionen, aber 1,4 Millionen sind verplant: Vor allem muss der Fehlbetrag im diesjährigen Haushalt geschlossen werden, den Orkan »Lothar« und die Ausfälle bei der Gewerbesteuer gerissen haben, Dabei hilft auch, dass Oppenau nun doch Zuwendungen vom Land erhält zum Ausgleich der Orkanschäden (ARZ berichtete).

    Zwei weitere Bauprojekte tragen dazu bei, dass der Vermögenshaushalt 2001 seine enorme Größe von 7,3 Millionen Mark erreicht, fast fünfmal so viel also wie im Jahr zuvor: zum einen die neue Kanalisation in der Bahnhofsstraße, die mit 600 000 Mark angesetzt ist, sowie die Randbebauung an der B 28-neu durch die Bahnhofsstraße, die 350.000 Mark kosten wird. Die Kosten für den Straßenbau selbst trägt jedoch der Bund.

    Schulden steigen

    Die Schulden von Oppenau werden dem Haushaltsplan nach im nächsten Jahr wieder steigen - nach kontinuierlichem Abbau seit 1996. Im Haushalt 2001 ist ein Kredit von 500.000 Mark vorgesehen, mit ihm wird Oppenau Ende 2001 mit 4,8 Millionen Mark in der Kreide stehen. Entlastungen sind kaum zu erwarten: Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden mit 1,4 Millionen Mark wohl auf dem niedrigen Stand dieses Jahres verharren.


    KnopfTOP


    ARZ 20.12.00

    Keineswegs Grund zum Übermut
    Werner Decker

    Werner Decker (CDU) kritisiert die Neuverschuldung.

    »Der Haushalt ist geprägt von der Aussicht auf die Verwirklichung von lang Ersehntem. Der vorausgesagte Baubeginn Mitte 2001 wird hoffentlich in der weiteren Entwicklung Auslöser sein in Richtung strukturelle Aufwärtsentwicklung für die Stadt. Eine positive Auswirkung des Sturms »Lothar« ist der erneute Vorstoß in Richtung Bau einer Mehrzweckhalle. In Anbetracht dieser Großmaßnahmen ist es verständlich, dass bei einigen kleineren, sicher berechtigten Anmeldungen der Rotstift angesetzt wurde. Ein Grund zum Übermut besteht allerdings keineswegs. Schließlich haben wir mit der neuerlichen Kreditaufnahme den löblichen Pfad der Entschuldung verlassen und uns in eine Neuverschuldung begeben.«

    Haushaltsplan wird schnell zu Papiermüll
    Willi Erdrich

    Willi Erdrich (SPD) fordert die Einsetzung eines Kostenoptimierers.

    »Wenn wir den Haushalt umsetzen wie geplant, und alle Zuschüsse auch fließen, dann wird in Oppenau etwas bewegt, das mit dem Bau des Schwimmbades zu vergleichen ist. Wir versprechen uns davon einen Entwicklungsschub. Wir wollen natürlich finanzielle Risiken möglichst ausschließen. Deshalb kommen wir auf unseren Vorschlag zurück, bei größeren Projekten einen Kostenoptimierer einzuschalten. Abgerechnet wird am Schluss. Aber der Schluss darf kein böses Ende nehmen. »Lothar« hat uns gezeigt, dass Haushaltspläne schnell zu Papiermüll werden. Zum Schluss will ich noch - ohne Schuldzuweisungen - die diesjährigen Haushaltsberatungen kritisieren. Wir müssen für eine Diskussionskultur sorgen, die dem Inhalt der Verhandlungen angemessen ist.«

    Belastungen gehen über die Schmerzgrenze
    Hermann Treyer

    Hermann Treier - beklagt höhere Gebühren und Steuern.

    »Die Realisierung von kleiner Umgehung und Mehrzweckhalle bietet eine Chance zum Neuaufbruch. Diese Chance müssen wir nutzen, um wegzukommen von dem von vielen Oppenauer Bürgern verwendeten Begriff der 'sterbenden Stadt'. Trotz der Notwendigkeit, alle Einahmequellen der Stadt zu nutzen, halten wir die Erhöhung der Grundsteuer nicht für gerechtfertigt. Auf un. sere Einwohner kommen ab 2001 genug neue Belastungen zu, zum Beispiel höhere Benzinpreise, Erhöhung der Ökosteuer, höhere Heizölkosten, höhere Gebühren für Wasser und dazu jetzt noch eine Grundsteuererhöhung. Irgendwo ist die Schmerzgrenze erreicht, insbesondere, wenn man sich fragt, was für den Bürger Positives dem gegenübersteht.«


    KnopfTOP


    ARZ 20.12.00

    Seit 20 Jahren »nur eine Frage zum besserenVerständnis...«
    Karl Otto Roth sitzt seit zwei Jahrzehntenfür die UWO im Oppenauer Gemeinderat

    Oppenau. Wie ernst er seine Arbeit im Gemeinderat nimmt, hat er gleich nach der Würdigung gezeigt. Bürgermeister Thomas Grieser hatte Karl Otto Roth in der Sitzung vom Montag gerade die Ehrennadel überreicht - Roth darauf mit einem Schmunzeln: »Statt eines Dankwortes habe ich einen Antrag mitgebracht.«

    Die Ehrennadel in Silber des Gemeindetages nebst Urkunde und zwei Flaschen Wein bekam Karl Otto Roth, weil er sich seit 20 Jahren im Gemeinderat en. gagiert. Erstmals bei der Kommunalwahl 1980 wurde der Vorsitzende der UWO in das Gremium gewählt, damals mit 1651 Stimmen - dieses Ergebnis konnte er bei folgenden Wahlen auf mehr als das Doppelte steigern: Zeitweise war Karl Otto Roth Oppenauer »Stimmen-König« und daher stellvertretender Bürgermeister.

    Thomas Grieser wollte nicht alle wichtigen Entscheidungen aufzählen, an denen Roth in seiner langen Amtszeit beteiligt war, er erinnerte aber an Roths Gewohnheit, kritische Anmerkungen mit den Worten einzuleiten: »Nur eine Frage zum besseren Verständnis ... «

    Karl Otto Roth
    UWO-Vorsitzender Karl Otto Roth. Foto: Archiv

    KnopfTOP


    ARZ 21.12.00

    Euro senkt Kurtaxe um zwei Pfennig
    Einnahmen decken in Oppenau aber ohnehin nicht die Fremdenverkehrskosten

    Oppenau (ig). Wenn im übernächsten Jahr Euro-Münzen und -Scheine eingeführt werden, sinkt in Oppenau die : Kurtaxe geringfügig. Das ist die Folge der neuen Kurtaxe-Satzung, die der Oppenauer Rat jetzt verabschiedet hat.

    Danach bleibt die Kurtaxe zwar zunächst bei einer Mark in der Hauptsaison und 30 Pfennigen in der Nebensaison. In der neuen Satzung ist jedoch bereits berücksichtigt, dass von 2002 an in Euro bezahlt wird. Dann beträgt die Gebühr, die von den Übernachtungsgästen erhoben wird, fünfzig Euro-Cents. Das sind nach dem amtlichen Umrechnungskurs von 1 Euro=1,956 Mark jedoch nur knapp 98 Pfennig.

    Kaum Schaden

    Großen Schaden wird die Preissenkung um etwa zwei Prozent sicher nicht anrichten. Auch jetzt schon deckt die Kurtaxe nicht die Ausgaben, die der Gemeinde durch Aufwendungen für den Fremdenverkehr entstehen - denn demnach müsste Oppenau 1,45 Mark Kurtaxe verlangen (oder 0,74 Euro ab 2002).

    Die Gemeinderäte haben die Kurtaxe-Satzung aber auch nicht verabschiedet, um die Preise anzupassen. Vielmehr wurde sie nur formal dem neuen Muster des Gemeindetages Baden-Württemberg angepasst. Die Euro-Beträge hat die Oppenauer Verwaltung schon jetzt hineingeschrieben, damit nicht am Ende des nächsten Jahres schon wieder eine neue Satzung verabschiedet werden muss.

    Auch für die Fremdenverkehrsabgabe, die von Selbstständigen im Fremdenverkehrsgewerbe erhoben wird, hat der Gemeinderat eine neue Satzung verabschiedet. Auch darin werden Euro und Mark im Verhältnis 1:2 umgerechnet.


    KnopfTOP


    ARZ 23.12.00

    Oppenau senkt die Abwasserpreise
    Gebühren trotzdem deutlich höher als in Oberkirch

    Oppenau (ig). Weil die Einnahmen in den vergangenen Jahren die tatsächlichen Kosten überschritten hatten, müssen die Oppenauer künftig weniger für das Abwasser zahlen. Laut Gemeinderatsbeschluss wird der Preis vom 1. Januar an auf 5,81 Mark je Kubikmeter Abwasser festgesetzt. Bisher mussten die Oppenauer 6,04 Mark bezahlen. Aus diesen Gebühren sind rund 80.000 Mark zuviel in die Kasse der Stadt geflossen, diese werden in den kommenden drei Jahren verechnet. Bei der Neukalkulation ging die Verwaltung von einer Abwassermenge von 190.000 Kubikmetern aus - das ist etwa der Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre. Die Abwassergebühren unterscheiden sich in verschiedenen Gemeinden erheblich. Trotz der Gebührensenkung zahlen die Oppenauer deutlich mehr für ihr Abwasser als die Oberkircher: dort werden für den Kubikmeter nur 3,80 Mark bezahlt.


    KnopfTOP
  •  
      SPD Oppenau c/o Volker.Heicappell SPD
     


    created by
    Volker Heicappell
    last updated: 4. März 2001